Immer mehr Menschen leiden heute an psychischen Erkrankungen. Depressionen, Ängste und andere psychische Störungen können nicht nur das persönliche Leben eines Betroffenen stark einschränken, sondern auch die Umgebung des Betroffenen belasten. Leider sind psychotherapeutische Maßnahmen oft nicht ausreichend, um diesen Menschen die nötige Unterstützung zu bieten. In diesen Fällen können alternative Wohnformen eine Lösung sein.
Alternative Wohnformen sind ein Konzept, bei dem psychisch Kranke in einer Art "WG" oder in einer betreuten Einrichtung gemeinsam leben. Hier können sie sich gegenseitig unterstützen, aber auch spezielle Betreuung von geschultem Personal erhalten. Das Ziel ist es, den Betroffenen eine Alternative zu gängigen Therapieformen wie psychiatrischen Kliniken oder ambulanten Behandlungen zu bieten.
Eine der bekanntesten Formen von alternativen Wohnformen sind sicherlich die sogenannten "therapeutischen WGs". Hier leben mehrere psychisch Kranke in einer Wohnung zusammen und werden von geschultem Personal betreut. Die Bewohner lernen auf diese Weise, im Alltag besser mit ihrer Erkrankung umzugehen und lernen, sich gegenseitig zu unterstützen. Die Betreuer stehen den Bewohnern dabei zur Seite und können bei Bedarf auch medikamentöse Unterstützung anbieten.
Neben therapeutischen WGs gibt es auch andere Formen von alternativen Wohnformen. So gibt es beispielsweise betreute Wohnungen für psychisch Kranke, die zwar alleine wohnen, aber dennoch Unterstützung erhalten. Auch Wohnprojekte, bei denen psychisch Kranke gemeinsam mit Nicht-Betroffenen leben, können eine Option sein. Hier geht es darum, die Betroffenen in die Gesellschaft zu integrieren und ihnen ein möglichst normales Leben zu ermöglichen.
Alternative Wohnformen haben viele Vorteile. Für psychisch Kranke bietet das Zusammenleben in einer WG oder einer betreuten Einrichtung die Chance, sich gegenseitig zu unterstützen und auszutauschen. Auf diese Weise können sie lernen, besser mit ihrer Erkrankung umzugehen. Gleichzeitig haben sie jederzeit einen Ansprechpartner, der sie bei Bedarf unterstützen kann. Für Familienangehörige ist es oft eine Erleichterung zu wissen, dass ihre Lieben in guten Händen sind und nicht alleine gelassen werden.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die nicht unerwähnt bleiben sollten. So kann es zum Beispiel schwierig sein, eine passende Einrichtung zu finden. Auch die Kosten können für manche Betroffene eine Hürde sein. Nicht zu vergessen ist auch, dass das Leben in einer WG oder betreuten Einrichtung einen gewissen Verzicht bedeutet. Die Bewohner müssen sich an bestimmte Leitlinien halten und können nicht vollkommen frei entscheiden.
Trotzdem sind alternative Wohnformen oft eine gute Lösung für psychisch Kranke, die nicht auf konventionelle Therapieformen ansprechen. Wichtig ist es, eine Einrichtung zu finden, die den Bedürfnissen des Betroffenen entspricht und ihm ein Leben mit möglichst vielen Freiheiten ermöglicht.
Insgesamt bieten alternative Wohnformen psychisch Kranken eine Chance, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen und sich in der Gemeinschaft wohlzufühlen. Wenn sie gut betreut werden, können sie lernen, mit ihrer Erkrankung umzugehen und beruflich sowie privat ein erfülltes Leben zu führen.