In Deutschland gibt es viele Menschen mit psychischen Erkrankungen, die Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags benötigen. Hier kann das ambulant betreute Wohnen eine wichtige Rolle spielen. In diesem Artikel möchten wir Ihnen erklären, was das ambulant betreute Wohnen genau ist, welche Vorteile es bietet und wie Sie einen Antrag stellen können.
Was ist ambulant betreutes Wohnen?
Beim ambulant betreuten Wohnen handelt es sich um eine Form der Hilfe für Menschen mit psychischen Erkrankungen, die es ihnen ermöglicht, selbstbestimmter und eigenständiger zu leben. Dabei erhalten die Betroffenen Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags und der persönlichen Entwicklung.
Im Gegensatz zum stationären Wohnen in einer Einrichtung, in der die Betroffenen rund um die Uhr betreut werden, können Menschen, die ambulant betreut wohnen, in ihrer eigenen Wohnung oder in einer Wohngemeinschaft leben. Sie haben somit mehr Autonomie und können ihr Leben und ihren Alltag weitgehend selbstbestimmt organisieren.
Die Unterstützung erfolgt in der Regel in Form von regelmäßigen Besuchen durch Fachkräfte, die bei verschiedenen Fragestellungen wie der Organisation des Alltags, der Gestaltung sozialer Kontakte oder der Bewältigung von Krisensituationen unterstützen.
Vorteile des ambulant betreuten Wohnens
Das ambulant betreute Wohnen bietet psychisch Kranken viele Vorteile. Dazu gehören:
Mehr Autonomie im Alltag
Dank der Unterstützung durch Fachkräfte können die Betroffenen ihren Alltag selbst organisieren und eigenständig Entscheidungen treffen. Dabei wird die Selbstbestimmung und Autonomie der Betroffenen gefördert.
Bessere Integration in die Gesellschaft
Durch die Möglichkeit, in der eigenen Wohnung oder in einer Wohngemeinschaft zu leben, können die Betroffenen besser in die Gesellschaft integriert werden. Dazu gehören zum Beispiel die Teilhabe am Arbeitsleben, der Aufbau sozialer Kontakte und eine höhere Lebensqualität.
Weniger Stigmatisierung
Durch die Unterstützung im privaten Umfeld kann die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen reduziert werden. Die Betroffenen können ihr Leben eigenständig gestalten und müssen nicht aufgrund ihrer Erkrankung in einer Einrichtung leben.
Kostenersparnis
Durch das ambulant betreute Wohnen können Kosten eingespart werden, da die Betroffenen nicht rund um die Uhr betreut werden müssen. Der Kontakt zu den Fachkräften erfolgt in der Regel durch regelmäßige Besuche.
Antrag auf ambulant betreutes Wohnen
Wenn Sie oder eine nahestehende Person Unterstützung durch das ambulant betreute Wohnen benötigen, können Sie einen Antrag stellen. Der Antrag wird bei der zuständigen Behörde (in der Regel das Sozialamt) gestellt.
In dem Antrag sollten Sie darlegen, welche Art von Unterstützung Sie benötigen und welche Ziele Sie verfolgen. Es kann auch sinnvoll sein, ein ärztliches Attest beizufügen, das die Notwendigkeit des ambulant betreuten Wohnens bestätigt.
Im Anschluss wird Ihre Unterstützungsbedürftigkeit geprüft und entschieden, ob Sie Anspruch auf ambulant betreutes Wohnen haben.
Fazit
Das ambulant betreute Wohnen kann für Menschen mit psychischen Erkrankungen eine wertvolle Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags und der persönlichen Entwicklung sein. Es bietet Vorteile wie Autonomie, Integration in die Gesellschaft und Kostenersparnis. Wenn Sie oder eine nahestehende Person Unterstützung benötigen, können Sie einen Antrag auf ambulant betreutes Wohnen stellen, der bei der zuständigen Behörde geprüft wird.