Die DEGS-Studie, durchgeführt vom Robert Koch-Institut, ist eine der umfassendsten Studien zur Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland. Ein Schwerpunkt der DEGS-Studie war die Analyse der psychischen Gesundheit der deutschen Bevölkerung. In diesem Artikel werden die wichtigsten Ergebnisse der DEGS-Studie zu diesem Thema vorgestellt.
Methodik der DEGS-Studie
Die DEGS-Studie wurde im Zeitraum von 2008 bis 2011 durchgeführt und umfasste eine repräsentative Stichprobe von rund 8.000 Menschen im Alter von 18 bis 79 Jahren. Die Teilnehmer wurden mittels standardisierter Fragebögen und Interviews zu ihrem Gesundheitszustand, ihrer Lebensweise und ihrem sozialen Umfeld befragt. Darüber hinaus wurden bei den Teilnehmern körperliche Untersuchungen und Labortests durchgeführt.
Häufigkeit psychischer Erkrankungen
Die DEGS-Studie zeigt, dass psychische Erkrankungen in Deutschland sehr häufig sind. Etwa jeder dritte Erwachsene (29,3%) hat im Laufe seines Lebens einmal eine psychische Erkrankung durchgemacht, und knapp jeder vierte Erwachsene (23,6%) ist in den letzten 12 Monaten vor der Befragung mindestens einmal von einer psychischen Erkrankung betroffen gewesen.
Die häufigste psychische Erkrankung in Deutschland ist die Depression. Insgesamt geben 9,3% der Teilnehmer an, in den letzten 12 Monaten mindestens einmal eine depressive Episode durchgemacht zu haben. Frauen sind davon häufiger betroffen als Männer.
Auch Angststörungen sind in Deutschland weit verbreitet. Rund jeder siebte Teilnehmer (15,2%) gab an, in den letzten 12 Monaten mindestens einmal an einer Angststörung gelitten zu haben. Auch hier sind Frauen häufiger betroffen als Männer.
Prävalenz von Risikofaktoren für psychische Erkrankungen
Die DEGS-Studie zeigt auch, dass verschiedene Risikofaktoren das Auftreten von psychischen Erkrankungen begünstigen können. Dazu gehören unter anderem:
- Übergewicht: Übergewichtige Menschen haben ein erhöhtes Risiko für Depressionen und Angststörungen.
- Rauchen: Raucher haben ein höheres Risiko für Depressionen und Angststörungen als Nichtraucher.
- Alkoholkonsum: Ein hoher Alkoholkonsum ist ein Risikofaktor für Depressionen und Angststörungen.
- Schlafstörungen: Menschen mit Schlafstörungen haben ein erhöhtes Risiko für Depressionen und Angststörungen.
Auswirkungen psychischer Erkrankungen auf die Lebensqualität
Psychische Erkrankungen beeinträchtigen nicht nur das allgemeine Wohlbefinden, sondern haben auch erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen. In der DEGS-Studie gaben die Teilnehmer an, dass ihre psychischen Erkrankungen vor allem Auswirkungen auf folgende Bereiche haben:
- Arbeit und Beruf: Betroffene haben oft Schwierigkeiten, ihre Arbeit zu bewältigen und sind häufiger arbeitslos als Menschen ohne psychische Erkrankungen.
- Soziale Beziehungen: Psychische Erkrankungen können zu sozialer Isolation führen und das Familien- und Freundesnetzwerk beeinträchtigen.
- Freizeitgestaltung: Betroffene haben oft Schwierigkeiten, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten und Hobbys zu finden.
- Gesundheit: Psychische Erkrankungen können auch körperliche Symptome hervorrufen und das Risiko für chronische Erkrankungen erhöhen.
Maßnahmen zur Prävention und Behandlung psychischer Erkrankungen
Die Ergebnisse der DEGS-Studie unterstreichen die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Prävention und Behandlung psychischer Erkrankungen. Dazu gehören unter anderem:
- Aufklärung über die Wahrnehmung von Symptomen von psychischen Erkrankungen und die Verfügbarkeit von Behandlungsmöglichkeiten.
- Förderung einer gesunden Lebensweise, insbesondere eines ausgewogenen Ernährungs- und Bewegungsverhaltens.
- Frühzeitige Erkennung von psychischen Erkrankungen und schnelle Einleitung einer adäquaten Behandlung, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
- Bereitstellung von adäquaten und bedarfsgerechten Versorgungsangeboten im Bereich der psychischen Gesundheit.
Fazit
Die DEGS-Studie zeigt, dass psychische Erkrankungen in Deutschland weit verbreitet sind und erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen haben. Es ist daher von großer Bedeutung, Maßnahmen zur Prävention und Behandlung von psychischen Erkrankungen zu ergreifen, um das Wohlbefinden der Bevölkerung zu verbessern.