Studieren gilt als eine der aufregendsten Phasen im Leben junger Erwachsener und kann bei vielen die Weichen für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn stellen. Allerdings kann das Studium auch mit psychischen Herausforderungen einhergehen, die sowohl die kognitive als auch die körperliche Gesundheit beeinträchtigen können. In der DEGS1-MH Studie wurden psychosoziale und psychopathologische Aspekte einer Studienpopulation untersucht. In diesem Artikel stellen wir die wichtigsten Erkenntnisse dieser Studie vor.
Hintergrund
Die DEGS1-MH Studie (Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland) wurde vom Robert Koch-Institut durchgeführt und untersuchte die psychische Gesundheit von mehr als 5.000 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren. Ein wichtiger Teil dieser Studie befasste sich mit der psychischen Gesundheit von Studierenden und den mit dem Studium verbundenen psychosozialen Risikofaktoren. Ziel dieser Untersuchung war es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Studierende am besten unterstützt und behandelt werden können, um ihre psychische Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern.
Methodik
Im Rahmen der Studie wurden 8.175 Studierende ausgewählt, die an einer deutschen Hochschule eingeschrieben waren. Diese wurden per Fragebogen zu verschiedenen psychischen und sozialen Aspekten befragt. Insbesondere wurden die folgenden Bereiche untersucht:
- Depressive Symptomatik
- Angstsymptomatik
- Alkohol- und Tabakkonsum
- Körperliche Aktivität
- Schlafverhalten
- Soziale Unterstützung
- Lebenszufriedenheit
Die Ergebnisse wurden statisch ausgewertet und in Bezug zu den jeweiligen psychosozialen Faktoren gesetzt.
Ergebnisse
Die DEGS1-MH Studie ergab, dass Studierende im Vergleich zur Gesamtbevölkerung eher mit psychischen Erkrankungen kämpfen. So wiesen rund 17 Prozent der Studierenden eine depressive Symptomatik auf, im Vergleich zu etwa 10 Prozent in der Gesamtbevölkerung. Auch die Angstsymptomatik war bei Studierenden höher ausgeprägt.
Als Risikofaktoren für psychische Erkrankungen bei Studierenden erwiesen sich insbesondere schlechtes Schlafverhalten, ein ungesunder Lebensstil (z.B. Tabak- und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel) sowie ein mangelndes soziales Netzwerk. Studierende, die sozial gut vernetzt und körperlich aktiv waren sowie gesünder lebten, hatten insgesamt eine bessere psychische Gesundheit.
Diskussion
Die Ergebnisse der DEGS1-MH Studie verdeutlichen die Bedeutung psychosozialer Faktoren für die psychische Gesundheit von Studierenden. Die Studie zeigt, dass ein gesunder Lebensstil und ein starkes soziales Netzwerk dazu beitragen können, das Risiko psychischer Erkrankungen zu reduzieren. Das bedeutet, dass es wichtig ist, Studierende nicht nur akademisch, sondern auch psychosozial zu unterstützen und zu fördern.
Implikationen
Die Ergebnisse der DEGS1-MH Studie sollten von Bildungseinrichtungen aufgegriffen werden, um Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit bei Studierenden zu ergreifen. Hierbei bieten insbesondere Maßnahmen wie Workshops zur Stressbewältigung, betriebliche Gesundheitsförderung und Sportprogramme einen vielfältigen Ansatz.
Fazit
Die DEGS1-MH Studie zeigt, dass psychosoziale Risikofaktoren wie ein ungesunder Lebensstil und ein mangelndes soziales Netzwerk wichtige Einflussfaktoren auf die psychische Gesundheit von Studierenden sind. Die Ergebnisse sollten von Bildungseinrichtungen aufgegriffen werden, um die psychosoziale Gesundheit von Studierenden gezielt zu fördern. Durch Maßnahmen wie Workshops zur Stressbewältigung und betriebliche Gesundheitsförderung kann das Wohlbefinden von Studierenden verbessert werden.