Als Fachleute im Bereich der psychischen Gesundheit wird oft von uns erwartet, dass wir sofort zwischen "geistiger" und "psychischer" Gesundheit unterscheiden können. Wir sollten in der Lage sein, uns schnell zwischen diesen beiden Begriffen zu entscheiden und unseren Klienten und Patienten die richtige Unterstützung anzubieten. Aber was ist der Unterschied zwischen den beiden?
Zur Klärung vorab: Der Begriff "geistig" wird heute kaum noch verwendet, sondern eher durch "mentale" oder "kognitive" Gesundheit ersetzt. Auch "psychisch" ist jedoch nicht selten Gegenstand von Fehlinterpretationen.
In diesem Artikel werden wir uns bemühen, die Unterschiede zwischen mentaler und psychischer Gesundheit genauer zu analysieren und zu erklären.
Was ist mentale Gesundheit?
Mentale Gesundheit bezieht sich normalerweise auf die allgemeinen geistigen Fähigkeiten eines Menschen. Dies kann beinhalten:
- Die Fähigkeit, alltägliche Aufgaben zu bewältigen
- Die Fähigkeit, sich zu konzentrieren und Informationen aufzunehmen
- Die Fähigkeit, logisch zu denken und Entscheidungen zu treffen
- Die Fähigkeit, in sozialen Situationen angemessen zu reagieren
- Die Fähigkeit, Selbstaktivitäten durchzuführen
Die mentale Gesundheit umfasst auch die emotionalen Aspekte unserer Existenz, wie zum Beispiel die Fähigkeit, Emotionen zu regulieren, Probleme zu lösen und mit Stress umzugehen.
Für die meisten Menschen ist mentale Gesundheit etwas, was wir selbst pflegen und verbessern können. Wir können unsere geistigen Fähigkeiten durch regelmäßige Übungen und eine gesunde, ausgewogene Ernährung verbessern.
Was ist psychische Gesundheit?
Psychische Gesundheit bezieht sich normalerweise auf die emotionale und mentale Widerstandsfähigkeit einer Person. Es geht hierbei um die Art und Weise, wie jemand auf Stress, Trauer, Angst oder andere Herausforderungen des täglichen Lebens reagiert.
Eine Person, die psychisch gesund ist, ist in der Regel:
- Fähig, positive Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und zu pflegen
- In der Lage, mit Veränderungen und Herausforderungen im Leben umzugehen
- Selbstbewusst und in der Lage, eigene Entscheidungen zu treffen
- In der Lage, Fehler zu akzeptieren und daraus zu lernen
- Fähig, gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln und zu nutzen
Psychische Gesundheit bezieht sich auch auf die Abwesenheit psychischer Erkrankungen und Störungen. Es ist jedoch wichtig, zu verstehen, dass psychische Erkrankungen (wie Depressionen, Angstzustände oder Traumata) ein Teil unseres Gesamtkonzepts von psychischer Gesundheit sind und keine persönliche Schwäche oder Schande darstellen.
Der Zusammenhang zwischen mentaler und psychischer Gesundheit
Mentale und psychische Gesundheit sind eng miteinander verbunden. Eine Person, die an einer psychischen Erkrankung leidet, kann z.B. auch Schwierigkeiten haben, alltägliche Aufgaben auszuführen oder sich auf eine Arbeit zu konzentrieren. Auf der anderen Seite kann jemand, der unter hohem Stress steht, auch schneller anfällig für psychische Erkrankungen werden.
Umgekehrt kann eine Person, die ihre mentalen Fähigkeiten durch Training und Übung verbessert, auch besser in der Lage sein, mit psychischen Herausforderungen umzugehen. So kann die Stärkung der mentalen Gesundheit die Abwehrkräfte gegen psychische Belastungen erhöhen.
Insgesamt ist es wichtig, sowohl unsere mentale als auch unsere psychische Gesundheit im Auge zu behalten und in beiden Bereichen unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu fördern.
Fazit
Die Unterschiede zwischen mentaler und psychischer Gesundheit sind wichtig, um unser Wissen und Verständnis zu erweitern. Obwohl diese beiden Konzepte eng miteinander verbunden sind, gibt es eindeutige Unterschiede, die uns bei der Identifizierung und Bewältigung von Herausforderungen des täglichen Lebens helfen können.
Eine gute mentale Gesundheit ist wichtig, um eine gute psychische Gesundheit aufrechtzuerhalten, und umgekehrt. Durch das Verständnis dieses Zusammenhangs und die Umsetzung geeigneter Bewältigungsstrategien können wir eine positive Wirkung auf unser eigenes Leben und das unserer Mitmenschen haben.