Die existentielle Psychotherapie fokussiert sich darauf, den individuellen Sinn im Leben zu finden und eine aktive Rolle in der Gestaltung des eigenen Lebens zu übernehmen. Sie basiert auf der Philosophie der Existenzialisten, die besagt, dass das Leben an sich keinen vorherbestimmten Sinn hat, sondern dass jeder Mensch selbst für seine innere Erfüllung verantwortlich ist.
Die Grundlagen der Existenzialistischen Philosophie
Existenzialisten sprechen davon, dass der Mensch in einer Welt voller Beliebigkeit und Unberechenbarkeit lebt und damit zwangsläufig auch mit der Frage konfrontiert wird, was der Sinn des eigenen Lebens ist. Die existenzialistische Philosophie hilft dabei, diesen Fragen auf den Grund zu gehen und bietet ein Fundament, um das eigene Leben in die Hand zu nehmen.
Was ist die Existenzialistische Psychotherapie?
In der Psychotherapie arbeiten wir daran, durch einen offenen Dialog den Patienten bei der Selbstfindung zu unterstützen. Dabei legen wir den Fokus auf den individuellen Sinn des Lebens und betrachten diesen als Schlüssel zur Erfüllung. Das Ziel besteht darin, dass der Klient durch Selbstreflexion und Selbsterkenntnis einen Weg findet, um seine inneren Werte und Bedürfnisse mit dem Leben in Einklang zu bringen.
Der Leidensdruck als Auslöser für den Wunsch nach Veränderung
Meistens kommen Menschen erst wegen eines Leidensdrucks in eine Psychotherapie. Sie sind unzufrieden mit ihrem Leben, haben Zukunftsängste oder sind unglücklich in ihrer Partnerschaft oder ihrem Beruf. Wichtig bei der existentiellen Psychotherapie ist es, den Schmerz zu akzeptieren und zu verstehen, woher er kommt. Diese Selbsterkenntnis eröffnet dem Patienten die Chance, sein Leben in die Hand zu nehmen und aktiv an der eigenen Entwicklung zu arbeiten.
Der Umgang mit Scham und Unzulänglichkeit
In der existentiellen Psychotherapie wird besonders darauf geachtet, wie der Klient mit Scham und Unzulänglichkeit umgeht. Es geht darum, herauszufinden, woher diese negativen Gefühle kommen und wie sie überwunden werden können. Der Fokus liegt dabei auf dem Erkennen der individuellen Werte und Stärken des Patienten. Durch Selbst-Akzeptanz und Vergebung kann sich der Patient aus der Vergangenheit lösen und zukunftsorientiert agieren.
Wie läuft eine existentielle Psychotherapie ab?
Die Therapiesitzungen können unterschiedlich verlaufen, ein Plan wird individuell auf den Klienten abgestimmt. Meistens geht es aber darum, den Patienten zum eigenständigen Denken zu animieren und ausgewählte Fragen zu stellen, die er sich selbst beantwortet. Der Fokus liegt auf der Selbstreflexion und Selbsterkenntnis.
Der Weg zur Selbstverwirklichung
Durch die existentielle Psychotherapie kann der Klient die vorhandenen Ressourcen entdecken und nutzen, um bewusster und selbstbestimmter zu leben. Er wird von einer passiven Haltung in ein aktives Tun transformiert und kann dadurch den Sinn des Lebens selbst schaffen. Das Gefühl der Erfüllung kommt dabei nicht aus einem äußeren Anreiz, sondern aus der Befriedigung, ein selbstgewähltes Leben zu führen.
Fazit
Die existentielle Psychotherapie ist für diejenigen geeignet, die sich auf die Suche nach ihrem individuellen Sinn machen wollen und ihr Leben bewusster gestalten möchten. Die Therapie hilft dabei, persönliche Ziele zu erkennen und die eigenen Werte und Bedürfnisse bewusst wahrzunehmen. Mit dieser Klarheit kann jeder selbst zum Gestalter des eigenen Lebens werden.