In unserer schnelllebigen und oft stressreichen Welt ist es nicht ungewöhnlich, sich gelegentlich überfordert oder unwohl zu fühlen. Doch wann handelt es sich um vorübergehende emotionale Schwankungen und wann könnten diese ein Zeichen für eine psychische Störung sein? In diesem Artikel bieten wir einen ausführlichen Selbsttest an, der Ihnen helfen kann, Ihre psychische Verfassung besser zu verstehen. Darüber hinaus diskutieren wir verschiedene psychische Störungen, deren Symptome sowie mögliche Behandlungsmöglichkeiten.
Was sind psychische Störungen?
Psychische Störungen umfassen eine Vielzahl von Erkrankungen, die das Denken, Fühlen und Verhalten einer Person beeinflussen können. Diese Störungen sind oft komplex und können sowohl genetische als auch umweltbedingte Ursachen haben. Häufige psychische Störungen sind:
- Depressionen
- Angststörungen
- Bipolare Störungen
- Schizophrenie
- Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS)
Jede dieser Störungen hat ihre eigenen charakteristischen Symptome, die das tägliche Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen können.
Die Bedeutung eines Selbsttests
Ein Selbsttest kann ein wertvolles Werkzeug sein, um erste Anzeichen einer psychischen Störung zu erkennen. Während er keinen Facharzt ersetzt, kann er Ihnen helfen, Ihre Gedanken und Gefühle zu reflektieren und festzustellen, ob es sinnvoll ist, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Selbsttest: Finde heraus, ob du an einer psychischen Störung leidest
Der folgende Test besteht aus verschiedenen Fragen, die Sie auf einer Skala von 1 bis 5 beantworten sollten, wobei 1 "stimme überhaupt nicht zu" und 5 "stimme voll und ganz zu" bedeutet.
1. Ich fühle mich häufig traurig oder niedergeschlagen.
2. Ich erlebe oft übermäßige Sorgen oder Ängste.
3. Ich habe Schwierigkeiten, mich auf Aufgaben zu konzentrieren.
4. Ich fühle mich häufig gereizt oder frustriert.
5. Ich habe wenig Interesse an Aktivitäten, die mir früher Freude bereitet haben.
6. Ich habe Schlafstörungen, sei es zu viel oder zu wenig Schlaf.
7. Ich habe Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen oder klare Gedanken zu fassen.
8. Ich habe körperliche Symptome wie Schmerzen oder Magenbeschwerden, für die es keine medizinische Erklärung gibt.
9. Ich fühle mich oft von anderen Menschen distanziert oder entfremdet.
10. Ich habe Suizidgedanken oder Gedanken daran, mir selbst Schaden zuzufügen.
Auswertung
Addieren Sie Ihre Punkte. Ein höherer Wert kann auf ernsthafte psychische Probleme hindeuten. Für Werte über 30 ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Symptome und Merkmale häufig vorkommender psychischer Störungen
Depressionen
Depressionen sind eine der häufigsten psychischen Erkrankungen. Zu den Hauptsymptomen gehören:
- Anhaltende Traurigkeit
- Mangelnde Energie
- Appetitveränderungen
- Schlafstörungen
- Konzentrationsschwierigkeiten
Angststörungen
Angststörungen sind durch anhaltende und übermäßige Angst gekennzeichnet. Zu den Symptomen gehören:
- Panikattacken
- Übermäßige Sorgen
- Vermeidung bestimmter Situationen
- Körperliche Symptome wie Herzrasen und Schwitzen
Bipolare Störungen
Bipolare Störungen wechseln zwischen extremen Hoch- (Manie) und Tiefphasen (Depression). Merkmale sind:
- Übermäßige Energie und Euphorie in der Manie
- Niedergedrückte Stimmung in der depressiven Phase
- Schnelle Stimmungsschwankungen
Schizophrenie
Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung, die das Denken, Fühlen und Verhalten betrifft. Symptomatik kann Folgendes umfassen:
- Halluzinationen (z.B. Stimmen hören)
- Wahnvorstellungen (z.B. Verfolgungswahn)
- Desorganisierte Gedanken und Sprache
- Sozialer Rückzug
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
PTBS kann nach traumatischen Ereignissen auftreten. Symptome sind unter anderem:
- Flashbacks
- Albträume
- Vermeidung von Orten oder Menschen, die an das Trauma erinnern
- Erhöhte Schreckreaktionen
Möglichkeiten zur Behandlung psychischer Störungen
Die Behandlung psychischer Störungen kann auf verschiedene Arten erfolgen. Hier sind einige der gängigsten Ansätze:
Psychotherapie
Die Psychotherapie ist eine bewährte Methode zur Behandlung psychischer Erkrankungen. Verschiedene Ansätze umfassen:
- Verhaltenstherapie
- Kognitive Verhaltenstherapie
- Gesprächstherapie
Medikation
In einigen Fällen können Medikamente helfen, die Symptome einer psychischen Störung zu lindern. Häufig eingesetzte Medikamente sind:
- Antidepressiva
- Anxiolytika (Angstlöser)
- Antipsychotika
Selbsthilfegruppen
Selbsthilfegruppen bieten eine wertvolle Unterstützung für Menschen mit psychischen Störungen. Der Austausch mit Betroffenen kann helfen, sich weniger isoliert zu fühlen und neue Bewältigungsstrategien zu erlernen.
Lebensstiländerungen
Lebensstiländerungen können ebenfalls einen positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit haben. Hier sind einige Tipps:
- Regelmäßige körperliche Aktivität
- Gesunde Ernährung
- Ausreichender Schlaf
- Stressbewältigungstechniken wie Meditation und Yoga
Wann professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?
Es ist wichtig, zu erkennen, dass nicht jeder, der sich schlecht fühlt, sofort professionelle Hilfe benötigt. Allerdings gibt es bestimmte Anzeichen, die darauf hindeuten, dass es an der Zeit ist, einen Fachmann aufzusuchen:
- Anhaltende Symptome, die den Alltag stark beeinträchtigen
- Gedanken an Selbstverletzung oder Suizid
- Schwierigkeiten in Beziehungen und am Arbeitsplatz
- Der drängende Wunsch, die Probleme nicht alleine zu bewältigen
Fazit
Die Erkenntnis, dass man möglicherweise an einer psychischen Störung leidet, kann erschreckend sein, ist aber auch der erste Schritt in Richtung Heilung. Ein Selbsttest kann Ihnen helfen, Klarheit über Ihre Gefühle und Gedanken zu gewinnen. Denken Sie daran, dass es keine Schande ist, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Psychische Gesundheit ist genauso wichtig wie körperliche Gesundheit, und die Suche nach professioneller Unterstützung kann der Schlüssel zu einem besseren Leben sein. Zögern Sie nicht, Fachleute oder Selbsthilfegruppen zu konsultieren. Sie sind nicht allein auf diesem Weg.