Als Fachkraft im Bereich der Sozialpädagogischen Familienhilfe (SPFH) sieht man sich gelegentlich mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert. Eine besonders schwierige Aufgabe kann es sein, eine Familie zu betreuen, in der ein oder beide Elternteile an einer psychischen Erkrankung leiden. In diesem Artikel werden die Herausforderungen beschrieben, denen Fachkräfte der SPFH bei der Betreuung von Familien mit psychisch kranken Eltern begegnen können.
Die Rolle der Fachkraft
Die Arbeit mit Familien, bei denen mindestens ein Elternteil an einer psychischen Erkrankung leidet, erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Kompetenz der Fachkraft. Der Familienalltag kann oft chaotisch und unstrukturiert sein und dadurch die Arbeit erschweren. Die Fachkraft sollte daher über eine solide Ausbildung und Erfahrung in der Arbeit mit Familien verfügen, um den individuellen Bedürfnissen jeder Familie gerecht zu werden.
Stigma und Tabus
Eine der größten Herausforderungen, mit der sich Fachkräfte der SPFH konfrontiert sehen, ist das Stigma, das mit psychischen Erkrankungen einhergeht. Psychische Erkrankungen werden oft nicht ernst genommen oder als "Schwäche" stigmatisiert. Außerdem gibt es in vielen Familien ein Tabu gegenüber psychischen Erkrankungen. Dies kann es schwierig machen, eine vertrauensvolle Beziehung zu den Familien aufzubauen, da sie möglicherweise kein Vertrauen in die Fachkraft haben oder sich schämen, über die Erkrankung zu sprechen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Im Umgang mit Familien, bei denen mindestens ein Elternteil an einer psychischen Erkrankung leidet, ist eine enge Zusammenarbeit mit anderen Dienstleistern und Einrichtungen unerlässlich. Verschiedene Fachleute können Unterstützung und Beratung geben. Eine Zusammenarbeit mit Psychotherapeuten, Psychiatern, Selbsthilfegruppen oder Krankenhäusern kann eine Erleichterung für die Arbeit der Fachkraft sein und den Familien eine bessere Betreuung und Versorgung bieten.
Umgang mit schwierigen Verhaltensweisen
Die Auswirkungen einer psychischen Erkrankung auf das Familienleben können sehr unterschiedlich sein. Einige Familien können sich im täglichen Leben gut organisieren, während andere unter extremen Stress und Überforderung leiden. Die Fachkraft muss in der Lage sein, mit schwierigen Verhaltensweisen umzugehen, wie z.B. Aggressivität, Misstrauen oder Depression. Es ist wichtig, einen ruhigen und verständnisvollen Ansatz zu wählen und die Familie zu ermutigen, offen über ihre Schwierigkeiten zu sprechen.
Sicherheit der Fachkraft
Fachkräfte der SPFH sollten in der Lage sein, ihre eigene Sicherheit zu gewährleisten, wenn sie mit Familien mit psychischen Erkrankungen arbeiten. Die Betreuung einer Familie mit schwierigen Verhaltensweisen kann zu Stress und emotionaler Belastung führen. Es ist daher wichtig, dass die Fachkraft über ausreichende Unterstützung und Schutz verfügt. Gelegentlich kann es auch erforderlich sein, Unterstützung durch Kollegen, Überwachungsgruppen oder lokale Behörden zu suchen.
Fazit
In der Arbeit mit Familien mit psychisch kranken Eltern gibt es viele Herausforderungen. Die Fachkraft sollte über ein hohes Maß an Kompetenz und Empathie verfügen, um eine vertrauensvolle Beziehung zu den Familien aufzubauen und die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen zu erfüllen. Eine enge Zusammenarbeit mit anderen Dienstleistern und Einrichtungen ist unerlässlich, um den Familien eine bestmögliche Betreuung und Versorgung bieten zu können. Die Bewältigung von schwierigen Verhaltensweisen erfordert Geduld und Fingerspitzengefühl. Es ist wichtig, dass die Fachkraft ihre eigene Sicherheit gewährleisten kann und dabei ausreichend Unterstützung erhält. Mit diesem Wissen und diesen Fähigkeiten kann eine Fachkraft der SPFH jedoch eine sehr wertvolle Unterstützung für Familien mit einem psychisch kranken Elternteil sein.
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