Internationale Klassifikation psychischer Störungen

Julian Martin

Internationale Klassifikation psychischer Störungen
Internationale Klassifikation psychischer Störungen

Die Internationale Klassifikation psychischer Störungen (ICD) wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben und dient als Standardreferenz für Psychiatrie und Psychologie weltweit. Die ICD legt Kriterien für die Diagnose von psychischen Störungen fest und ermöglicht es, sie zu klassifizieren und zu kodieren. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Aspekte der ICD genauer untersuchen.

Geschichte der ICD

Die ICD wurde erstmals im Jahr 1893 von Jaques Bertillon entwickelt und enthielt damals nur eine begrenzte Anzahl von Störungen. Im Laufe der Jahre wurde die ICD überarbeitet und erweitert, um die wachsende Anzahl von Erkrankungen und Störungen besser zu erfassen. Inzwischen ist die ICD in ihrer 11. Version erschienen und umfasst mehr als 55.000 Codes für verschiedene psychische und körperliche Erkrankungen.

Struktur der ICD

Die ICD ist in verschiedene Kapitel unterteilt, die jeweils bestimmte Arten von Erkrankungen und Störungen abdecken. Jedes Kapitel ist wiederum in verschiedene Kategorien und Unterkategorien unterteilt. Der erste Teil der ICD umfasst die Kapitel zur Allgemeinmedizin, die die häufigsten Erkrankungen im Bereich der Medizin abdecken. Die folgenden Kapitel beziehen sich auf spezifische psychiatrische Erkrankungen, beginnend mit Kapitel F00 bis F99, das die verschiedenen Arten von Demenz und anderen neurodegenerativen Erkrankungen umfasst.

Diagnosekriterien der ICD

Die ICD legt bestimmte Kriterien für die Diagnose von psychischen Störungen fest. Diese Kriterien umfassen Symptome wie Stimmungsschwankungen, Ängste und unangemessenes Verhalten. Um als "psychische Störung" nach ICD-11 bezeichnet zu werden, muss das Verhalten oder die psychischen Symptome zu erheblichem Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Bereichen führen.

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Anwendungsbereich der ICD

Die ICD wird weltweit von Fachleuten in der Psychiatrie und Psychologie verwendet, um diagnostische Entscheidungen zu treffen und Forschungsdaten zu erfassen. Sie unterstützt auch Regierungen dabei, Ressourcen und Programme für die Prävention und Behandlung von mentalen Störungen optimal zu nutzen. Darüber hinaus wird die ICD in der klinischen Praxis eingesetzt, um die Versorgung von Patienten zu verbessern und die Qualität der Gesundheitsversorgung zu erhöhen.

Vorteile der Anwendung der ICD

Die Verwendung der ICD bietet eine Vielzahl von Vorteilen für Patienten, Fachleute und Regulierungsbehörden. Durch die Verwendung einheitlicher Diagnosekriterien können Patienten schneller und genauer diagnostiziert werden, was zu einer schnelleren, effektiveren Behandlung führen kann. Es ermöglicht auch die Erstellung einer umfassenden Datenbank über psychische Störungen, die zur Verbesserung von Forschung, Lehre und öffentlichem Bewusstsein beitragen kann. Und schließlich kann die ICD zur Beseitigung von Sprachbarrieren in der Psychiatrie und Psychologie beitragen, da sie international anerkannt wird.

Fazit

Die Internationale Klassifikation psychischer Störungen ist ein unverzichtbares Instrument für die psychologische und psychiatrische Praxis. Sie bietet einheitliche Standards und Diagnosekriterien, die es Fachleuten ermöglichen, Patienten genau zu diagnostizieren und zu behandeln. Die ICD dient als Standardreferenz für psychische Störungen und ermöglicht es, Forschung und Lehre auf der ganzen Welt zu verbessern. Durch die Einhaltung der ICD-Standards können Patienten schneller und zielgerichteter behandelt werden, was zu besseren Ergebnissen und einem verbesserten Gesundheitszustand führt.

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