Wenn Sie in Deutschland eine Psychotherapeutische Praxis eröffnen möchten, müssen Sie über einen Kassensitz verfügen. Eine solche Zulassung erlaubt es Ihnen, Patienten zu behandeln, die über die gesetzliche Krankenkasse versichert sind. Doch wie erhält man einen Kassensitz und was gibt es dabei alles zu beachten?
Kassensitz erwerben
Einen Kassensitz zu erwerben ist nicht einfach und kann Jahre dauern. Der Bedarf für Psychotherapie-Plätze in Deutschland ist groß, daher gibt es eine hohe Konkurrenz und begrenzte Anzahl an Sitzen.
Sie können den Kassensitz auf verschiedene Weisen erwerben. Eine Möglichkeit besteht darin, Kontakte zu ehemaligen Inhabern eines freigegebenen Kassensitzes zu knüpfen. In diesem Fall können Sie eine bestehende Kassenzulassung übernehmen. Dies kann jedoch teuer sein!
Eine andere Möglichkeit ist das Einreichen eines Antrags bei Ihrer zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung. Dies ist jedoch ein komplexer Prozess, der Zeit und Geduld erfordert.
Bedingungen für den Erhalt eines Kassensitzes
Die Voraussetzung für den Erhalt eines Kassensitzes in der Psychotherapie ist das Absolvieren einer Weiterbildung in Psychotherapie. Außerdem benötigen Sie ein abgeschlossenes Studium in Medizin oder Psychologie.
In der Regel dauert eine Psychotherapie-Weiterbildung mindestens fünf Jahre. Die Kosten können dabei je nach Institut oder Universität variieren. Wenn Sie die Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen haben, müssen Sie eine Prüfung bei Ihrer zuständigen Kammer ablegen.
Notwendige Schritte zur Eröffnung einer Praxis
Sobald Sie einen Kassensitz erworben haben, können Sie eine eigene psychotherapeutische Praxis eröffnen. Hierfür sollten Sie folgende Schritte beachten:
Schritt 1: Praxisräume anmieten
Sie benötigen Räumlichkeiten, um Ihre Patienten behandeln zu können. Achten Sie darauf, dass die Räume barrierefrei sind und eine angenehme Atmosphäre schaffen. Bevor Sie den Mietvertrag unterschreiben, sollten Sie Ihnen den Vertrag von einem Fachanwalt überprüfen lassen.
Schritt 2: Notwendige Ausrüstung besorgen
Klären Sie vor Eröffnung Ihrer Praxis, welche Ausrüstung Sie benötigen. Dazu gehören beispielsweise ein Schreibtisch, Stühle, ein Therapiesofa und ein Computer.
Schritt 3: Abrechnung mit Kassenärztlicher Vereinigung klären
Bevor Sie mit Ihrer Arbeit beginnen, müssen Sie einen Vertrag mit Ihrer zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung abschließen. Hierbei müssen Sie die Vergütung der Krankenkassen klären.
Schritt 4: Praxis anmelden
Melden Sie Ihre Praxis bei allen zuständigen Ämtern und Institutionen an. Hierzu zählen beispielsweise das Finanzamt, die Kammer und das Gewerbeamt.
Schritt 5: Werben Sie für Ihre Praxis
Steigern Sie Ihre Bekanntheit, indem Sie Ihre Praxis bewerben. Nutzen Sie hierfür verschiedene Kanäle, wie beispielsweise das Internet oder Werbung in der lokalen Presse.
Fazit
Das Eröffnen einer psychotherapeutischen Praxis ist ein langwieriger und komplexer Prozess, der viel Geduld und Durchhaltevermögen erfordert. Mit der richtigen Planung und Umsetzung können Sie aber erfolgreich Ihre eigene Praxis mit Kassensitz eröffnen. Seien Sie bereit für eine lohnende Karriere als Psychotherapeut.