Psychische Erkrankungen sind in vielen Fällen mit zahlreichen Vorurteilen und Unwissenheit konfrontiert – auch am Arbeitsplatz. Viele Menschen haben Angst, sich ihrem Chef oder Kollegen anzuvertrauen, wenn es um ihre psychische Gesundheit geht. Sie befürchten, stigmatisiert oder diskriminiert zu werden oder um ihren Job fürchten zu müssen.
Doch genau diese Scheu vor Offenheit ist oft Teil des Problems. Denn psychische Probleme können sich nicht nur auf das Wohlbefinden eines Mitarbeiters auswirken, sondern auch auf seine Arbeitsweise und letztendlich auf den Erfolg des Unternehmens. Indem Arbeitgeber und Mitarbeiter offen über psychische Gesundheit sprechen, kann eine Atmosphäre des Vertrauens und des Verständnisses geschaffen werden – und das kommt letztendlich jedem zugute.
Der Druck im Arbeitsleben
Ein stressiges Arbeitsumfeld kann eine Vielzahl von psychischen Erkrankungen verursachen oder verschlimmern. Übermäßiger Arbeitsdruck, mangelnde Unterstützung durch Vorgesetzte oder Kollegen und ein schlechtes Arbeitsklima können dazu führen, dass Mitarbeiter vermehrt unter Angstzuständen, Depressionen oder Burnout leiden.
Viele Arbeitnehmer haben jedoch das Gefühl, ihren Stress nicht an Vorgesetzte oder Kollegen herantragen zu können – sei es aus Zeitgründen, mangelndem Vertrauen oder aus der Sorge heraus, als "schwach" abgestempelt zu werden.
Doch genau diese Haltung kann dazu beitragen, dass sich Probleme weiter verschlimmern. Oftmals können bereits kleine Veränderungen im Arbeitsalltag dazu beitragen, die Arbeitsbelastung zu minimieren: Eine klare Aufgabenverteilung, die Möglichkeit, Home-Office in Anspruch zu nehmen oder offene Kommunikation über die eigene Belastung können dazu beitragen, dass Stress abgebaut wird und der Mitarbeiter sich besser auf seine Arbeit konzentrieren kann.
Warum Offenheit Wichtig ist
Das alles lässt sich jedoch nur erreichen, wenn Arbeitgeber und Mitarbeiter offen miteinander kommunizieren. Wichtig ist dabei ein sensibler Umgang mit dem Thema und die Vermittlung von Verständnis.
Arbeitgeber können hierfür beispielsweise durch gezieltes Schaffen einer Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit sorgen. Indem sie sich aktiv für das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter interessieren, regelmäßig Feedback geben und die eigene Tür für Probleme offen halten, signalisieren sie, dass sie für ihre Mitarbeiter da sind und diese unterstützen möchten – auch bei psychischen Problemen.
Gleichzeitig sollten Arbeitnehmer darauf achten, ihre Probleme konkret zu benennen und mögliche Lösungsansätze zu präsentieren. Je detaillierter Mitarbeiter ihre Probleme darlegen, desto besser kann ihr Arbeitgeber auch reagieren und gezielte Maßnahmen ergreifen.
Fazit
Werden psychische Probleme aktiv angesprochen, kann eine Atmosphäre geschaffen werden, die gezielte Unterstützung und Verbesserungen aktiv fördert. Indem Arbeitgeber und Mitarbeiter offen und sensibel miteinander kommunizieren, können Probleme schnell gelöst und ein gesünderes Arbeitsklima geschaffen werden.
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass mental health am Arbeitsplatz im Interesse aller ist: Ein offenerer Umgang mit diesem Thema kann dazu beitragen, dass Mitarbeiter sich besser fühlen und erfolgreicher arbeiten können – und letztendlich das Unternehmen insgesamt davon profitiert.