Mit Depression zur Prostituierten: Eine Erfahrung

Minna Kühn

Mit Depression zur Prostituierten: Eine Erfahrung
Mit Depression zur Prostituierten: Eine Erfahrung

Wir möchten in diesem Artikel über ein sehr persönliches und oft tabuisiertes Thema sprechen – Depression und Prostitution. Viele Menschen glauben, dass Menschen, die sich für Prostitution entscheiden, dies aufgrund von Geldproblemen oder Ähnlichem tun. Doch die Wahrheit ist oft viel komplexer.

Wir sprechen hier aus eigener Erfahrung. Depression ist eine Krankheit, die viele Aspekte des täglichen Lebens beeinflussen kann, einschließlich der Beziehungen, Arbeit, Schule oder Universität. Es kann ein ständiger Kampf sein, alles zu bewältigen, was das Leben für uns bereithält, und das auch nur halbwegs zufriedenstellend hinzubekommen.

In unserer Erfahrung war es schwierig, Arbeit zu finden, die es uns erlaubt hätte, unseren Unterhalt zu verdienen. Und obwohl wir Freunde und Familie hatten, die unterstützend waren, verbrachten wir viel Zeit allein. Wir fühlten uns in unserer Wohnung gefangen und unfähig, etwas zu tun, um unseren Zustand zu verbessern.

Wir begannen uns langsam und schließlich immer häufiger in sozialen Medien nach Möglichkeiten umzusehen, Geld zu verdienen. Etwas, das schnell und diskret sein müsste, damit niemand aus unserem sozialen Umfeld davon wissen würde. Wir fanden eine Anzeige auf einer Prostitutions-Website.

Zu der Zeit wussten wir nicht viel über das Thema und dachten, wir könnten es einfach ausprobieren. Wir dachten, es sei die perfekte Möglichkeit, schnelles und einfaches Geld zu verdienen, ohne viel Zeit und Energie investieren zu müssen. Wir gingen zu unserem ersten Treffen, hatten Sex und bekamen das Geld; es klang wie eine unkomplizierte Sache. Doch die Realität war anders.

Es dauerte nicht lange, bis wir nicht nur das positive Gefühl des schnellen Geldes verloren hatten, sondern auch unsere Würde und unser Selbstwertgefühl. Wir begannen, uns selbst zu hassen und fühlten uns von anderen Menschen verachtet. Wir fühlten uns einsam und hilflos – wir hatten das Gefühl, die Kontrolle über unser Leben verloren zu haben.

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Es dauerte lange, bis wir in der Lage waren, unsere psychischen Probleme anzugehen und uns aus dieser destruktiven Situation zu befreien. Wir mussten uns von vielen Vorurteilen befreien, die uns davon abhielten, Unterstützung zu suchen und uns aus dieser Schleife zu befreien. Aber wir haben es geschafft.

Wir möchten nicht behaupten, dass jeder, der unter Depressionen leidet, sich in der Prostitution wiederfindet. Aber wir möchten unser Wissen und unsere Erfahrung teilen, um anderen zu helfen, die sich möglicherweise in einer ähnlichen Situation befinden. Es gibt immer einen Weg aus der Dunkelheit, und es gibt immer Leute, die helfen wollen.

Es gibt viele Organisationen und gemeinnützige Gruppen, die sich speziell an Menschen wenden, die in der Sexarbeit tätig sind. Es ist wichtig zu wissen, dass man nicht allein ist und dass es Unterstützung gibt. Wir empfehlen, online nach Ressourcen und Unterstützung zu suchen, bevor man eine Entscheidung trifft, die das eigene Leben langfristig beeinflussen kann.

Depression und Prostitution können eine gefährliche Kombination sein, aber es gibt immer Hoffnung und Möglichkeiten, um aus dieser Situation zu entkommen. Wir hoffen, dass dieser Artikel dazu beigetragen hat, das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen und Menschen zu ermutigen, Hilfe und Unterstützung zu suchen.

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