Mit psychisch kranken Menschen in Beziehung sein

Julian Martin

Mit psychisch kranken Menschen in Beziehung sein
Mit psychisch kranken Menschen in Beziehung sein

Psychische Erkrankungen sind heutzutage allgegenwärtig und können das Leben der betroffenen Menschen und ihrer Familien stark beeinträchtigen. Der Umgang mit psychisch kranken Menschen kann eine große Herausforderung sein, vor allem wenn man eine enge Beziehung zu ihnen hat. In diesem Artikel wollen wir uns näher damit auseinandersetzen, wie man am besten mit psychisch kranken Menschen umgehen kann, um eine gesunde und positive Beziehung aufrechtzuerhalten.

Verständnis und Empathie sind der Schlüssel

Vor allem bei schwerwiegenden psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie oder Bipolarer Störung ist es wichtig, dass man Verständnis und Empathie für die betroffene Person aufbringt. Es kann schwierig sein, sich in ihre Lage hineinzuversetzen oder ihre Handlungen nachzuvollziehen, aber es ist entscheidend, dass man versucht, ihre Perspektive zu verstehen.

Die meisten Menschen mit einer psychischen Erkrankung machen ihre Erfahrungen zum ersten Mal und wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Oft können sie sich von ihrem Umfeld nicht verstanden fühlen und haben Angst, ihre Probleme zu teilen. Ein offenes Ohr und die Bereitschaft, zuzuhören und zu verstehen, können daher schon ein wichtiger erster Schritt sein.

Informieren Sie sich über die Erkrankung

Eine gute Möglichkeit, Verständnis und Empathie zu zeigen, ist es, sich über die spezifische psychische Erkrankung zu informieren, mit der die betroffene Person zu kämpfen hat. Eine solche Informationsbeschaffung kann durch den Besuch eines Arztes, Notieren von Erfahrungen oder durch die Informationssammlung in speziellen Fachliteraturen erleichtert werden.

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Es hilft, Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht nur als jemanden zu sehen, der unter starken Stimmungsschwankungen oder Wahnvorstellungen leidet, sondern als eine Person mit einem Bedürfnis nach Unterstützung und Fürsorge. Wenn Sie verstehen, wie die Störung funktioniert, können Sie möglicherweise verstehen, wie die betroffene Person sich fühlt und wie sie von ihrer Umgebung am besten unterstützt werden kann.

Ist es Liebe oder Codependency?

Liebe und Fürsorge für eine psychisch kranke Person zu empfinden, kann sehr anspruchsvoll sein – es kann bis zu einem gewissen Grad auch zu einer Überfürsorglichkeit führen. Wird daraus die Codependency, kann es nicht nur der betroffenen Person, sondern auch dem Helfer in der negativen Sichtweise beeinflussen.

Codependency (Kodependenz) bezieht sich auf eine Beziehung, in der eine Person in der Beziehung obsessiv ist und bereit ist, sich selbst zu opfern, um den anderen zu helfen, während die andere Person davon abhängt, dass diese Person ihnen hilft. Das Resultat sind insgesamt emotional instabile Menschen, wobei keine Partei den anderen wirklich zur Entfaltung bringt.

Obwohl es gut ist, für einen geliebten Menschen zu sorgen, müssen Sie auch für sich selbst sorgen. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass Sie nicht in die Kodependenz geraten. Beachten Sie, dass es in Ordnung ist, Grenzen zu setzen, damit beide Seiten die Beziehung auf gesunde Weise weiterführen können.

Behandlung und Therapie

In vielen Fällen kann eine erfolgreiche Therapie dazu beitragen, die Auswirkungen einer psychischen Erkrankung auf die Beziehung zu minimieren. Ein professioneller Therapeut kann dabei helfen, sowohl der betroffenen Person als auch deren Angehörigen und Freunden zu helfen, die Grenzen und Bedürfnisse jeder Partei zu verstehen und zu respektieren.

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Außerdem kann eine Therapie dazu beitragen, negative Verhaltensmuster zu erkennen und zu ändern, die sich auf die Beziehung auswirken können. Darüber hinaus kann sie die Kommunikation und das Vertrauen in der Beziehung verbessern und so zu einem gesünderen Miteinander beitragen.

Fazit

Mit psychisch kranken Menschen in Beziehung zu stehen oder eine enge Beziehung zu pflegen, kann anstrengend, herausfordernd und entmutigend sein. Es ist wichtig, Verständnis und Empathie zu zeigen, sich über die Erkrankung zu informieren und dabei auch auf die Kodependenz-Prinzipien zu achten.

Eine erfolgreiche Therapie kann dabei helfen, eine stagnierende oder problematische Beziehung zu verbessern und ein gesünderes Miteinander zu ermöglichen. In jeder Beziehung ist Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg und das Verständnis von Grenzen zu einer wichtigen Komponente der Beziehungsentwicklung.

Indem Sie diese Tipps befolgen, können Sie die Beziehung mit einer psychisch kranken Person verbessern und dabei helfen, die notwendige Unterstützung und Fürsorge zu bieten. Denken Sie daran, immer auch auf sich selbst zu achten, damit Sie die notwendigen Ressourcen haben, um eine gesunde Beziehung zu führen.

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