Mit psychischer Krankheit vor Gericht

Filipp Schmid

Mit psychischer Krankheit vor Gericht
Mit psychischer Krankheit vor Gericht

In Deutschland wird in der Regel der Grundsatz "im Zweifel für den Angeklagten" angewendet, um sicherzustellen, dass niemand unschuldig verurteilt wird. Aber was passiert, wenn der Angeklagte an einer psychischen Erkrankung leidet? Wie wird er oder sie vom Gesetz berücksichtigt und geschützt?

Leider gibt es keine einheitliche Antwort darauf. Jeder Fall muss individuell bewertet werden, um festzustellen, wie die Erkrankung des Angeklagten seine Einsichtsfähigkeit beeinflusst hat. Wenn die Erkrankung jedoch so schwerwiegend ist, dass der Angeklagte nicht in der Lage ist, die Konsequenzen seiner Handlungen zu verstehen, kann er für nicht strafbar erklärt werden.

Es gibt auch Fälle, in denen eine Person wegen einer psychischen Erkrankung nicht vor Gericht gestellt werden kann. Das kann passieren, wenn jemand aufgrund einer psychischen Erkrankung als nicht verhandlungsfähig eingestuft wird. In einem solchen Fall kann das Gericht eine Unterbringung anordnen, um sicherzustellen, dass die Person die notwendige Betreuung und Behandlung erhält.

Für Personen, die im Strafverfahren aufgrund einer psychischen Erkrankung angeklagt werden, gibt es in Deutschland jedoch spezielle Gerichte. Das Gericht beruft einen Sachverständigen, um die psychiatrischen Gutachten zu erstellen und um festzustellen, ob die Person bei der Tatzeit in der Lage war, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden.

Wenn ein Angeklagter schuldig gesprochen wird, kann das Gericht die Strafe reduzieren oder eine alternative Strafe anordnen, wenn die Erkrankung berücksichtigt wird. Wenn die Person jedoch unzurechnungsfähig erklärt wurde, kann sie in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen werden.

Es ist wichtig, dass Personen mit psychischen Erkrankungen nicht aufgrund ihrer Erkrankung diskriminiert werden. Das Rechtssystem muss sicherstellen, dass jeder Angeklagte einen fairen Prozess hat und dass seine Fähigkeit, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, objektiv bewertet wird. Es ist auch wichtig, dass Personen mit psychischen Erkrankungen Zugang zu qualitativ hochwertiger und angemessener Behandlung und Betreuung erhalten.

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Insgesamt hilft die Berücksichtigung von psychischen Erkrankungen im Strafverfahren, sicherzustellen, dass das Rechtssystem fair und gerecht ist. Für Angeklagte mit psychischen Erkrankungen ist es wichtig, dass sie ihre Rechte kennen und dass sie sich an einen Anwalt wenden, der Erfahrung im Umgang mit solchen Fällen hat.

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