Bei der Gestaltung gesunder Arbeitsbedingungen kommt es nicht nur auf einen sicheren Arbeitsplatz und ergonomische Arbeitsplätze an, sondern auch auf die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz. Die Erfassung dieser Belastungen ist dabei ein wichtiger Schritt, um gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen umzusetzen.
Ein gutes Instrument hierfür ist der PEGA-Fragebogen. Dieser wird bereits seit einigen Jahren erfolgreich in der Arbeitsmedizin und Arbeitspsychologie eingesetzt und dient der Erfassung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz. Im Folgenden möchten wir Ihnen das Verfahren des PEGA-Fragebogens und seine Anwendung in der Praxis näher erläutern.
Was ist der PEGA-Fragebogen?
Der PEGA-Fragebogen ist ein instrumentelles Verfahren zur Erfassung von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz. Es wurde von Wolfgang Peter, Klaus Ellgring, und Hans-Joachim Salize im Jahr 1995 entwickelt und wird seitdem erfolgreich in der Praxis eingesetzt.
Der Fragebogen umfasst 44 Fragen zu verschiedenen Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz. Hierzu gehören beispielsweise die Arbeitsmenge und -geschwindigkeit, der Zeitdruck, Entscheidungsspielräume oder auch die Arbeitsatmosphäre. Die Fragen werden auf einer fünfstufigen Likert-Skala beantwortet. Die Auswertung erfolgt mittels eines Computerprogramms, welches automatisch eine Auswertung erstellt. Die individuelle subjektive Belastung wird dabei in vier Bewertungskategorien eingeordnet: gering belastet, leicht belastet, mäßig belastet oder stark belastet.
Anwendung des PEGA-Fragebogens in der Praxis
Der PEGA-Fragebogen eignet sich hervorragend zur Erfassung von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz und bietet Arbeitsmedizinern, Arbeitspsychologen und Betriebsärzten eine effektive Möglichkeit der Diagnostik. Auch bei der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen kann der Fragebogen einen wichtiger Baustein darstellen.
In der Regel wird der PEGA-Fragebogen in Form einer Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Dabei ist es wichtig, dass die Befragung anonym erfolgt, um eine sozial gewünschte Antwortverhalten zu vermeiden. Die Ergebnisse der Befragung werden anschließend ausgewertet und gemeinsam mit den betroffenen Mitarbeitern besprochen.
Auf Basis dieser Ergebnisse können dann gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen umgesetzt werden. Hierbei ist es wichtig, dass alle Mitarbeiter in diesen Prozess miteinbezogen werden und dass auf ihre Bedürfnisse und Wünsche eingegangen wird. Nur so lassen sich langfristig gesunde und motivierte Mitarbeiter gewinnen.
Fazit
Der PEGA-Fragebogen bietet Unternehmen, Betriebsärzten und Arbeitspsychologen eine effektive Möglichkeit der Diagnostik von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz. Durch die gezielte Erfassung der subjektiven Belastungsfaktoren können Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen gezielt umgesetzt werden. Wichtig ist dabei, dass alle Mitarbeiter in diesen Prozess integriert werden und dass auf deren Bedürfnisse und Wünsche eingegangen wird.
Insgesamt stellt der PEGA-Fragebogen somit eine wichtige Maßnahme dar, um gesunde und motivierte Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig eine gesunde Arbeitsatmosphäre zu schaffen.