Polizei und psychisch Kranke: Wie sollen wir handeln?

Jacob Frank

Polizei und psychisch Kranke: Wie sollen wir handeln?
Polizei und psychisch Kranke: Wie sollen wir handeln?

Im Umgang mit psychisch kranken Personen kommt es immer wieder zu schweren Zwischenfällen. Die Polizei muss dann oft als erste Anlaufstelle eingreifen. Doch wie soll sie dabei vorgehen? Welche Möglichkeiten stehen zur Verfügung, um die Sicherheit von Polizeibeamten und Betroffenen gleichermaßen zu gewährleisten?

Die Situation in Deutschland

Laut einer Studie des Sozialpädagogischen Instituts Berlin-Brandenburg (SPI) haben rund fünf Prozent der Bevölkerung in Deutschland psychische Erkrankungen. Dies zeigt, dass wir es mit einem bedeutenden Problem zu tun haben, das auch auf die Arbeit der Polizei Auswirkungen hat.

In vielen Fällen werden Polizeibeamte unvermittelt mit psychisch kranken Personen konfrontiert. Dabei kann es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und zu Verletzungen von Betroffenen sowie von Polizeibeamten kommen. Um diesem Problem zu begegnen, müssen Polizisten gründlich geschult werden.

Schulung von Polizeibeamten

Die Schulungen von Polizeikräften im Umgang mit psychisch kranken Personen sollten rechtzeitig beginnen. Ausgebildet werden sollten nicht nur psychologische Grundkenntnisse, sondern auch Verhaltensstrategien bei verschiedenen Krankheitsbildern.

Eine Möglichkeit besteht darin, dass sich Beamte freiwillig für eine Schulung melden. Eine andere Möglichkeit ist, dass die Polizei generell Schulungen für ihre Mitarbeiter anbietet und diese zur Teilnahme verpflichtet. Außerdem sollten spezielle Fachkräfte, wie beispielsweise Psychologen oder Psychiatern, hinzugezogen werden, um die Polizisten bei komplexeren Fällen zu unterstützen.

Zusammenarbeit mit Fachleuten

Damit die Polizisten nicht alleine mit psychisch kranken Personen konfrontiert werden müssen, sollten sie Zuschauer und Passanten um Hilfe bitten. Im Ernstfall kann auch die Zusammenarbeit mit Fachleuten, wie zum Beispiel Mitarbeitern von psychiatrischen Kliniken oder Rettungsdiensten, sinnvoll sein.

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Diese Fachleute können den Zustand Betroffener besser einschätzen und auch auf menschliche Weise auf sie einwirken, ohne dass dabei die Sicherheit von anderen Beteiligten gefährdet ist. Eine solche Zusammenarbeit kann auch zur Entlastung der Polizisten führen.

Deeskalationsstrategien und Verhandlungskunst

In vielen Fällen kann es hilfreich sein, wenn Polizisten in Deeskalationsstrategien und Verhandlungskunst geschult sind. Neben psychologischen Fähigkeiten können sie dann auch lernen, wie man in angespannten Situationen kommuniziert und auf die Bedürfnisse von psychisch kranken Personen eingeht. Deeskalation und Verhandlungskunst sollten daher auch integraler Bestandteil der Schulungen von Polizeikräften sein.

Fazit

Die Polizei und psychisch Kranke sind eine unglückliche Konstellation, die uns einiges an Herausforderungen abverlangt. Es ist daher wichtig, dass Polizisten umfassend geschult sind und sich in schwierigen Fällen auf Fachkräfte verlassen können. Eine gute Kommunikation, Deeskalation und Verhandlungskunst sind hierbei von besonderer Bedeutung. Nur durch eine umsichtige Herangehensweise kann Sicherheit für alle Beteiligten gewährleistet werden.

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