Als Mensch mit einer psychischen Erkrankung hat man es oft nicht leicht. Neben den alltäglichen Herausforderungen der Krankheit müssen auch finanzielle Aspekte bedacht werden. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Betroffene aufgrund ihrer Erkrankung nicht in der Lage sind, einer geregelten Arbeit nachzugehen und somit ein geringeres Einkommen haben. Doch wie können Menschen mit einer psychischen Erkrankung finanzielle Unterstützung erhalten?
Krankengeld von der Krankenkasse
Wenn man aufgrund einer psychischen Erkrankung arbeitsunfähig wird, kann man in der Regel Krankengeld von der Krankenkasse beziehen. Dieses wird für einen Zeitraum von maximal 78 Wochen gezahlt und beträgt in der Regel 70 Prozent des Bruttoeinkommens. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen und Einschränkungen. Es empfiehlt sich, mit der Krankenkasse in Kontakt zu treten und sich über die individuellen Möglichkeiten zu informieren.
Arbeitslosengeld II / Hartz IV
Sollte das Krankengeld auslaufen und man immer noch arbeitsunfähig sein, kann man Arbeitslosengeld II (auch bekannt als Hartz IV) beantragen. Hierbei handelt es sich um eine Unterstützung für Menschen, die finanziell bedürftig sind. Allerdings gibt es hier auch einige Einschränkungen bezüglich des eigenen Vermögens und der eigenen Wohnsituation. Auch für diese Option empfiehlt es sich, Kontakt zu zuständigen Stellen aufzunehmen und sich beraten zu lassen.
Schwerbehinderung
Wenn die psychische Erkrankung eine Schwerbehinderung zur Folge hat, können weitere finanzielle Unterstützungen beantragt werden. Hierzu zählen beispielsweise Eingliederungshilfe oder auch Rentenleistungen. Es ist ratsam, sich bei zuständigen Stellen wie dem Versorgungsamt zu informieren und gegebenenfalls einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen.
Private Versicherungen und Spenden
Neben den öffentlichen Unterstützungen gibt es auch die Möglichkeit, private Versicherungen abzuschließen. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Erwerbsunfähigkeitsversicherungen oder auch private Berufsunfähigkeitsversicherungen. Diese sollten allerdings frühzeitig abgeschlossen werden und auch hier gibt es Einschränkungen bezüglich Vorerkrankungen.
Zudem gibt es mittlerweile auch diverse Spendenaktionen und Crowdfunding-Plattformen, auf denen man sich finanzielle Unterstützung erhoffen kann. Allerdings ist es schwer, hier eine zuverlässige Prognose zu geben, ob und in welchem Ausmaß Spendengelder generiert werden können.
Fazit
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Menschen mit einer psychischen Erkrankung finanzielle Unterstützung erhalten können. Wichtig ist dabei, frühzeitig Kontakt zu entsprechenden Stellen aufzunehmen und sich gut beraten zu lassen. Ein frühzeitiger Abschluss privater Versicherungen kann ebenfalls sinnvoll sein, um im Fall einer Erkrankung abgesichert zu sein. Letztendlich bleibt zu sagen, dass neben finanzieller Unterstützung auch eine gezielte psychotherapeutische Behandlung notwendig ist, um langfristige Erfolge im Umgang mit der psychischen Erkrankung zu erzielen.