Psychisch krankgeschrieben Urlaub: Was Arbeitnehmer wissen müssen

Minna Kühn

Psychisch krankgeschrieben Urlaub: Was Arbeitnehmer wissen müssen
Psychisch krankgeschrieben Urlaub: Was Arbeitnehmer wissen müssen

Als Arbeitnehmer kann es vorkommen, dass man aufgrund psychischer Belastung krankgeschrieben wird. In solchen Fällen fragen sich viele, ob sie trotzdem Urlaub nehmen können. In diesem Artikel möchten wir erklären, was Arbeitnehmer beachten sollten, wenn sie psychisch krankgeschrieben sind und dennoch Urlaub planen.

Was bedeutet psychische Krankschreibung?

Psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Burnout können häufig sehr belastend sein und sich auch auf die Arbeitsfähigkeit auswirken. Wenn man aufgrund einer solchen Erkrankung nicht mehr in der Lage ist, seinen Beruf auszuüben, kann man sich vom Arzt krank schreiben lassen.

Kann ich trotz Krankschreibung Urlaub machen?

Die Antwort auf diese Frage ist nicht eindeutig, da es hierbei rechtliche Einschränkungen gibt. Als Arbeitnehmer ist man jedoch berechtigt, Urlaub zu nehmen – auch wenn man aufgrund einer psychischen Krankheit krankgeschrieben ist. Allerdings muss man dabei einige Dinge beachten.

Urlaub während der Krankschreibung: Das ist zu beachten

Zunächst einmal müssen Arbeitnehmer beachten, dass sie während ihrer Krankschreibung keinen Urlaub nehmen dürfen, ohne dies mit ihrem Arzt abzusprechen. Der Arzt muss in der Lage sein, die Urlaubstauglichkeit zu beurteilen. Ein Arbeitsunfall im Urlaub würde nämlich den Versicherungsschutz verlieren und könnte zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen führen.

Des Weiteren darf der Arbeitgeber den Urlaub während der Krankschreibung nicht ablehnen, solange der Urlaub im Einklang mit dem Genesungsprozess steht. Ein Erholungsurlaub kann dabei sogar förderlich sein und den Heilungsprozess beschleunigen.

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Wie viel Urlaub steht mir während der Krankschreibung zu?

Auch hier gibt es rechtliche Einschränkungen. Nach § 9 Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) steht jedem Arbeitnehmer mindestens ein gesetzlicher Mindesturlaub von 20 Tagen pro Jahr zu. Darüber hinaus gewähren viele Arbeitgeber zusätzliche Urlaubstage. Aber wie ist das während der Krankschreibung?

Grundsätzlich gilt, dass der Urlaubsanspruch auch während einer Krankschreibung nicht entfällt. Nicht genutzter Urlaub kann auch nicht in das nächste Jahr übertragen werden. Allerdings muss der Urlaub während der Krankschreibung im selben Jahr noch genommen werden.

Sollte man während der Krankschreibung länger als sechs Monate arbeitsunfähig sein, kann der Urlaubsanspruch verfallen. Schließlich kann es sich bei einer solch langen Krankschreibung auch um eine dauerhafte Arbeitsunfähigkeit handeln.

Fazit

Wenn Arbeitnehmer aufgrund einer psychischen Belastung krankgeschrieben sind, stellt sich oft die Frage, ob sie trotzdem Urlaub machen können oder nicht. Grundsätzlich darf man als Arbeitnehmer auch während der Krankschreibung Urlaub nehmen. Allerdings müssen einige wichtige Punkte beachtet werden.

Zunächst muss der Arzt die Urlaubstauglichkeit bescheinigen. Unbedingt ist auch darauf zu achten, dass der Urlaub im Einklang mit dem Genesungsprozess steht. Der Arbeitgeber darf den Urlaub während der Krankschreibung nicht ablehnen, sofern keine schwerwiegenden Gründe dagegen sprechen.

Insgesamt sollten Arbeitnehmer also eher vorsichtig sein, wenn es darum geht, während der Krankschreibung Urlaub zu nehmen. Schließlich will man sich schnellstmöglich erholen und wieder gesund werden.

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