Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) definiert psychische Belastung als "alle auf den Menschen einwirkenden Einflüsse, die von außen auf ihn zukommen und seine psychische Gesundheit beeinträchtigen können" (GDA-Leitlinie Psychische Belastung). Diese Belastungen können unterschiedlicher Art sein und sich auf verschiedenen Ebenen manifestieren. Sie können von der Persönlichkeit des Arbeitnehmers oder von Arbeitsbedingungen herrühren. Die DGUV und ihre Mitgliedsunternehmen setzen sich für die Verbesserung von Arbeitsbedingungen ein und schaffen damit Bedingungen, die es den Arbeitnehmern ermöglichen, ihre Arbeit optimal zu erledigen.
Die Zunahme von psychischen Erkrankungen in der Arbeitswelt hat in den letzten Jahren auf besorgniserregende Weise zugenommen. Laut einer Untersuchung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) werden 70 Prozent der Tage, die aufgrund von Arbeitsunfähigkeit ausgefallen sind, durch psychische Erkrankungen verursacht. Die Thematik hat gesellschaftliche wie auch gesundheitspolitische Relevanz und gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Auswirkungen auf die Psyche
Psychische Belastungen führen bei längerer Einwirkung zu Stress, Schlafstörungen, Angststörungen oder einer Beeinträchtigung des allgemeinen Wohlbefindens. Die Auswirkungen können bis zu schweren Erkrankungen wie Burnout, Depressionen oder Angststörungen führen. Die DGUV fordert daher von Arbeitgebern und Arbeitnehmern Maßnahmen, um psychischen Belastungen entgegenzuwirken.
Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen:
- Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung
- Reduzierung von Lärm- und Geruchseinwirkungen
- Delegation von Verantwortlichkeiten und Entscheidungsmöglichkeiten
- Vermeidung von Zeitdruck und Überstunden
- Förderung von sozialen Kontakten am Arbeitsplatz
- Verbesserung der Arbeitsorganisation
Neben diesen konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen spielen auch Faktoren wie Wertschätzung, Unterstützung und Veränderungsfähigkeit eine wichtige Rolle. Durch Mitarbeitergespräche können mögliche Belastungen thematisiert und gemeinsam Lösungen erarbeitet werden. Ein guter Austausch zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer trägt mittelfristig dazu bei, psychischen Belastungen am Arbeitsplatz vorzubeugen.
Rechtliche Grundlagen
Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet Arbeitgeber dazu, die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter zu schützen. Hierzu zählt auch der Schutz vor psychischen Belastungen am Arbeitsplatz. Die DGUV stellt mit ihren Leitlinien und Empfehlungen Hilfestellungen zur Verfügung, an denen sich Arbeitgeber und -nehmer sowohl bei der Gefährdungsbeurteilung als auch bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Vermeidung von psychischen Belastungen orientieren können.
Fazit
Psychische Belastungen am Arbeitsplatz gehören zu den stärksten Risiken für die Gesundheit und die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter. Sie können zu langfristigen Erkrankungen führen und beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen. Durch gezielte Maßnahmen zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen kann die Entstehung psychischer Belastungen vorgebeugt werden und somit die Gesundheit der Mitarbeiter und die Produktivität des Unternehmens langfristig gesteigert werden.