Psychische Disposition

Minna Kühn

Psychische Disposition
Psychische Disposition

Unsere psychische Disposition beeinflusst maßgeblich unser Wohlbefinden und unsere Handlungen. Dabei sind viele Faktoren an der Entstehung beteiligt, wie zum Beispiel soziale Umstände, kulturelle und individuelle Erfahrungen sowie biologische Aspekte.

Definition und Bedeutung

Die psychische Disposition beschreibt die individuellen Merkmale, die unser Denken, Fühlen und Handeln prägen. Sie bildet sich bereits in der frühen Kindheit heraus und setzt sich im Laufe des Lebens fort. Dabei können positive und negative Erfahrungen zu Veränderungen der Disposition führen.

Eine positive Disposition kann dazu beitragen, dass wir uns schnell an neue Herausforderungen anpassen und uns schneller von negativen Ereignissen erholen. Eine negative Disposition kann hingegen dazu führen, dass wir Widerständen und Problemen gegenüber weniger resilient sind und schneller aus der Bahn geworfen werden.

Biologische Aspekte

Die psychische Disposition ist eng mit der Funktionsweise unseres Gehirns verknüpft. Einige Forscher gehen davon aus, dass Persönlichkeitsmerkmale wie Extraversion oder Neurotizismus biochemisch bedingt sind. So konnte zum Beispiel bei Menschen mit einem niedrigen Spiegel an Neurotransmittern wie Serotonin oder Dopamin ein höheres Risiko für Depressionen und Angsterkrankungen festgestellt werden.

Ein weiterer Faktor sind die Gene. Wir alle tragen eine individuelle Ausstattung an Erbgut in uns, die uns in gewisser Weise prädisponiert für bestimmte Eigenschaften. So gibt es zum Beispiel Gene, die mit einem höheren oder niedrigeren Risiko für Alkoholabhängigkeit assoziiert sind.

Soziale und kulturelle Einflüsse

Neben biologischen Faktoren spielen auch soziale und kulturelle Aspekte eine wichtige Rolle bei der Entstehung der psychischen Disposition. Hierzu gehören zum Beispiel familiäre und soziale Umstände, Erziehung und Bildung sowie kulturelle Normen und Werte.

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So kann eine feindselige oder unterstützende Umgebung dazu beitragen, dass sich bestimmte Persönlichkeitsmerkmale ausprägen oder verstärken. Auch kulturelle Normen können prägend sein und zum Beispiel dazu führen, dass Menschen eher intro- oder extrovertiert agieren.

Veränderungen der psychischen Disposition

Die psychische Disposition kann sich im Laufe des Lebens verändern. So können positive oder negative Erfahrungen dazu beitragen, dass sich bestimmte Persönlichkeitsmerkmale verstärken oder schwächen. Auch therapeutische Maßnahmen oder Lebensumstände können dazu beitragen, dass sich die Disposition verändert.

Es ist jedoch auch möglich, dass sich die Disposition stabilisiert und sich im Laufe der Zeit kaum noch verändert. In diesem Fall spricht man von einer Typus- oder Persönlichkeitsstabilität.

Fazit

Unsere psychische Disposition ist ein wichtiger Faktor für unser Wohlbefinden und unser Verhalten. Sie kann von biologischen, sozialen und kulturellen Einflüssen geprägt werden und sich im Laufe des Lebens verändern oder stabilisieren.

Es ist wichtig, sich dieser Disposition bewusst zu sein und gegebenenfalls therapeutisch oder durch Änderung der Lebensumstände entgegenzuwirken. So kann ein besseres Wohlbefinden und eine höhere Lebensqualität erreicht werden.

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