Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt: Wissenschaftliche Standortbestimmung

Senta Schuster

Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt: Wissenschaftliche Standortbestimmung
Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt: Wissenschaftliche Standortbestimmung

In einer zunehmend schnelllebigen Arbeitswelt sind die Anforderungen an Arbeitnehmer gestiegen. Die Arbeitgeber erwarten eine hohe Leistungsbereitschaft und Flexibilität. Hierbei sind nicht nur physische, sondern auch psychische Belastungen zu bewältigen. Eine schlechte Arbeitsumgebung oder Überlastung kann negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben.

Um die psychische Gesundheit von Arbeitnehmern zu bewahren, ist es wichtig, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu berücksichtigen. Im Folgenden werden die aktuellen Standpunkte sowie die Herausforderungen im Bereich der psychischen Gesundheit in der Arbeitswelt erläutert.

Die aktuelle Lage in Deutschland

Laut einer Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales aus dem Jahr 2020 gaben 42% der befragten Beschäftigten an, sich wegen ihrer Arbeit belastet zu fühlen. Insbesondere die psychischen Belastungen wie Stress, Zeitdruck, Ärger, Angst oder Nervosität wurden als belastend empfunden.

Eine weitere Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung aus dem Jahr 2019 hat gezeigt, dass Erwerbstätige mit höherem Stresslevel ein höheres Risiko für körperliche Erkrankungen haben und häufiger krankgeschrieben sind.

Ursachen und Auswirkungen von psychischen Belastungen

Die Ursachen psychischer Belastungen in der Arbeitswelt können sehr unterschiedlich ausfallen. Eine hohe Arbeitsbelastung oder das Fehlen von Handlungsspielräumen und Unterstützung vom Arbeitgeber können dazu führen, dass Arbeitnehmer überfordert sind und gesundheitlich belastet werden. Auch eine negative Arbeitsatmosphäre durch Konflikte und Mobbing kann psychischen Stress verursachen.

Die Auswirkungen von psychischen Belastungen auf Arbeitnehmer können gravierend sein. Sie reichen von burnout-ähnlichen Symptomen, über Angstzustände bis hin zu Depressionen. Neben der Gesundheit des Arbeitnehmers haben auch die Arbeitsergebnisse und die Arbeitsqualität darunter zu leiden.

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Was Arbeitgeber tun können

Es liegt in der Verantwortung der Arbeitgeber, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die für die psychische Gesundheit der Beschäftigten förderlich ist. Hierzu sind Maßnahmen zu ergreifen, die auf Prävention, Früherkennung und Intervention abzielen.

Ein wichtiger Aspekt ist die Gestaltung von Arbeitsbedingungen, wie z.B. die Arbeitsbelastung. Vorbeugende Maßnahmen wie Gesundheitschecks und Schulungen zum Umgang mit Stress sollten ebenfalls ergriffen werden. Bei bereits bestehenden psychischen Belastungen ist eine gezielte Unterstützung, wie z.B. ein betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM), wichtig.

Fazit

Psychische Belastungen nehmen in der Arbeitswelt zu und können negative Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Beschäftigten haben. Die wissenschaftliche Standortbestimmung zeigt, dass die Ursachen hierfür sehr vielfältig sein können. Arbeitgeber sollten daher für eine ausgewogene Arbeitsumgebung sorgen, welche Maßnahmen zur Prävention und Intervention beinhaltet.

Es ist wichtig, dass Arbeitnehmer sensibilisiert werden, um den Einfluss von psychischen Belastungen auf ihre Gesundheit erkennen zu können. Arbeitgeber müssen die Verantwortung dafür übernehmen und Maßnahmen zur Erhaltung der psychischen Gesundheit ihrer Beschäftigten ergreifen. Nur so kann eine positive Arbeitsumgebung geschaffen werden, welche den Arbeitnehmern eine gesunde Ausübung ihrer Tätigkeit ermöglicht.

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