Psychische Krankheiten können eine große Belastung für Betroffene, deren Familien und Freunde darstellen. Eine besondere Herausforderung stellen psychische Erkrankungen dar, die sich in Form von Aggressivität manifestieren. In diesem Artikel möchten wir Sie über die verschiedenen psychischen Erkrankungen informieren, die aggressives Verhalten hervorrufen können, sowie über Behandlungsoptionen und Tipps, um mit der Herausforderung umzugehen.
Arten von psychischen Krankheiten, die Aggressivität hervorrufen können
Es gibt verschiedene Arten von psychischen Erkrankungen, die aggressives Verhalten hervorrufen können. Dazu gehören unter anderem:
Borderline-Persönlichkeitsstörung
Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leiden unter Instabilität in Bezug auf ihre Emotionen, Beziehungen und Identität. Äußerlich wirkt dies häufig durch impulsives, unangebrachtes oder aggressives Verhalten.
Schizophrenie
Menschen, die an Schizophrenie leiden, können sich oft von der Realität entfernt fühlen und unter paranoiden Wahnvorstellungen oder Halluzinationen leiden. Dies kann zu fehlinterpretiertem Verhalten und Gewaltausbrüchen führen.
Bipolare Störung
Menschen mit bipolarer Störung erfahren oft extreme Stimmungswechsel, von euphorischen bis hin zu depressiven Episoden. In manchen Fällen können hierbei Gewaltausbrüche auftreten.
Intermittierende Explosionsstörung
Menschen mit der intermittierenden Explosionsstörung können unerwartete, extreme Wutausbrüche und Aggressionen zeigen. Diese können auf kleinere oder auch größere Anlässe folgen.
Behandlungsmöglichkeiten für aggressives Verhalten bei psychischen Erkrankungen
Eine effektive Behandlung von aggressivem Verhalten hängt von der individuellen Diagnose ab. Eine Kombination aus medikamentöser Behandlung und Psychotherapie wird oft als erstes Mittel der Wahl eingesetzt. Medikamente können helfen, die Symptome von psychischen Krankheiten zu reduzieren und somit aggressives Verhalten zu vermindern.
Die Psychotherapie beinhaltet in der Regel Verhaltenstherapie oder auch Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT). Ziel ist es, das Verhalten des Betroffenen zu ändern und die Entwicklung neuer Fähigkeiten, um die Symptome abzuschwächen. In DBT lernen die Betroffenen, mit emotionalen Konflikten umzugehen, ihr Verhalten zu überwachen und ihre Fähigkeit zur Selbstregulation zu verbessern.
Tipps zum Umgang mit aggressivem Verhalten bei Ihren Lieben
Wenn Sie einen geliebten Menschen haben, der unter einer psychischen Erkrankung leidet, die aggressives Verhalten hervorrufen kann, ist es wichtig, dass Sie sich selbst und Ihre Grenzen schützen. Hier sind einige Tipps zum Umgang mit aggressivem Verhalten bei psychischen Erkrankungen:
1. Halten Sie Ruhe und bleiben Sie ruhig.
Bleiben Sie selbst ruhig und gelassen, auch wenn Ihr Angehöriger aggressiv wird. So signalisieren Sie Ihrem Angehörigen, dass Sie Vertrauen in seine Fähigkeit haben, sich zu beruhigen.
2. Sorgen Sie für Sicherheit.
Sorgen Sie dafür, dass sich Ihr Angehöriger an einem sicheren Ort befindet, wenn er aggressiv wird. Entfernen Sie Gegenstände, die als Waffen dienen könnten.
3. Setzen Sie Grenzen.
Sagen Sie Ihrem Angehörigen deutlich und respektvoll, dass Sie das Verhalten nicht akzeptieren. Achten Sie darauf, dass Sie nicht in einen Wettbewerb mit Ihrem Angehörigen geraten.
4. Suchen Sie Unterstützung.
Erkundigen Sie sich nach weiteren sozialen oder therapeutischen Unterstützungsangeboten in Ihrer Umgebung. Es gibt Selbsthilfegruppen für Angehörige von psychisch Erkrankten.
Fazit
Aggressives Verhalten kann bei psychischen Erkrankungen ein großer Herausforderung darstellen. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, welche Erkrankungen aggressives Verhalten auslösen können und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Es ist auch wichtig zu wissen, wie man mit aggressivem Verhalten bei geliebten Menschen umgehen kann. Wenn Sie einen geliebten Menschen haben, der an einer psychischen Erkrankung leidet, die aggressives Verhalten hervorrufen kann, suchen Sie die erforderliche Unterstützung und Hilfe.
