Psychischer Missbrauch kann genauso schmerzhaft und traumatisch sein wie körperlicher Missbrauch. Es handelt sich dabei um eine Form von emotionaler Gewalt, bei der eine Person systematisch und absichtlich durch verbale oder nonverbale Handlungen, sowie Verhaltensweisen und Erlebnisse, verletzt und kontrolliert wird.
Psychischer Missbrauch kann sich in vielen unterschiedlichen Arten manifestieren, wie zum Beispiel:
- Demütigung
- Beschränkung der Freiheit
- Isolation
- Gaslighting (Verleugnung der Realität)
- Einschüchterung
- Androhung von Gewalt
- Manipulation von Gefühlen
All diese Handlungen sind darauf ausgerichtet, das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen der betroffenen Person zu minimieren und Kontrolle über sie auszuüben. Die Folgen von psychischer Gewalt können schwerwiegend sein und zu psychischen Erkrankungen, wie Depressionen, Angstzuständen, Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) und Suizidgedanken führen.
Identifizierung des psychischen Missbrauchs
Psychischer Missbrauch kann schwierig zu erkennen sein, da er oft subtil ist und lange Zeit verborgen bleibt. Hier sind jedoch einige Warnsignale, auf die man achten sollte:
- Ständige Kritik und Herabwürdigung durch einen Partner oder Familienmitglied
- Einschränkung der Freiheit, Freundschaften und gesellschaftliche Kontakte abbrechen zu müssen
- Abwertung eigener Gedanken und Gefühle
- Verleugnung der Realität, wenn der Täter davon ausgeht, dass die betroffene Person Unrecht hat
- Unterstützung der emotionalen Abhängigkeit durch den Täter
- Bedrohungen und Einschüchterungen
- Belastung mit Schuldgefühlen
Auswirkungen des psychischen Missbrauchs
Psychischer Missbrauch kann schwerwiegende Auswirkungen auf die mentale und körperliche Gesundheit einer Person haben. Die häufigsten negativen Auswirkungen sind:
- Traurigkeit und Depression
- Angstzustände und Panikattacken
- Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS)
- Schlafstörungen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Körperliche Schmerzen
Schutz vor psychischem Missbrauch
Es ist wichtig zu verstehen, dass man sich vor psychischer Gewalt schützen kann. Hier sind einige Tipps, die helfen können:
- Setzen Sie Grenzen in Bezug auf Verhaltensweisen, die sich als Missbrauch darstellen können
- Verlassen Sie sofort eine Situation, in der Sie sich unwohl, bedroht oder manipuliert fühlen
- Beenden Sie Toxische Beziehungen, bei denen der Partner zum Missbrauch neigt
- Suchen Sie gegebenenfalls professionelle Unterstützung, wie etwa eine Therapie
- Suchen Sie ein Netzwerk von Freunden und Familie, auf die Sie zurückgreifen können.
Psychischer Missbrauch ist ein schwerwiegendes Problem, das unsere Aufmerksamkeit und Eingreifen erfordert. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie oder jemand, den Sie kennen, betroffen sein könnten, zögern Sie nicht, sich Hilfe und Unterstützung zu suchen.
