Psychotherapie ist eine wirksame Behandlungsmethode für psychische Erkrankungen. Ein wichtiger Aspekt bei der Therapie ist das Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Therapeut. Doch wie kann man Vertrauen aufbauen, wenn man seine Probleme einem fremden Menschen gegenüber offenbaren muss? Eine Möglichkeit, potenzielle Patienten die Angst zu nehmen, ist die probatorische Sitzung.
Was sind probatorische Sitzungen?
Probatorische Sitzungen sind eine Art „Probelauf“ für eine Psychotherapie. Dabei handelt es sich um ein bis drei Sitzungen, in denen Therapeut und Patient sich kennenlernen und die Grundlagen für eine effektive Zusammenarbeit legen können. Das Ziel ist es, dem Patienten die Möglichkeit zu geben, den Therapeuten und dessen Arbeitsweise kennenzulernen und sich ein Bild davon zu machen, ob die „Chemie“ zwischen beiden stimmt.
Wie läuft eine probatorische Sitzung ab?
Die erste probatorische Sitzung folgt dem üblichen Ablauf einer Psychotherapie-Sitzung. Der Patient entscheidet sich vorab für einen Therapeuten und vereinbart einen Termin für eine probatorische Sitzung. In dieser ersten Sitzung geht es darum, dass sich Patient und Therapeut kennenlernen und der Therapeut sich ein Bild von der psychischen Verfassung des Patienten machen kann.
Um eine gemeinsame Basis zu finden, sollte der Therapeut den Patienten über das Prozedere und die Modalitäten einer Psychotherapie aufklären. Wichtig ist es, zu vermitteln, dass in einer psychotherapeutischen Behandlung Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit die Grundlage für eine erfolgreiche Therapie bilden.
Der Patient konnte in der probatorischen Sitzung seine Erwartungen und Vorstellungen schildern. Der Therapeut konnte herausfinden, ob der Patient für eine Psychotherapie geeignet ist. Es können gemeinsame Ziele formuliert, der Therapieplan besprochen und erste Interventionen durchgeführt werden.
Welche Vorteile haben probatorische Sitzungen?
Die Durchführung einer probatorischen Sitzung bietet sowohl für den Patienten als auch für den Therapeuten mehrere Vorteile.
Für den Patienten:
- Möglichkeit, den Therapeuten und dessen Arbeitsweise kennenzulernen
- Abbau von Ängsten und Hemmungen
- Möglichkeit, offen über die persönlichen Probleme zu sprechen
- Einschätzung, ob die Chemie zwischen Patient und Therapeut stimmt
Für den Therapeuten:
- Erste Einschätzung, ob der Patient für eine Psychotherapie geeignet ist
- Möglichkeit, die Arbeitsweise und die Therapieziele mit dem Patienten abzustimmen
- Bessere Einschätzung, ob der Patient in die eigene Praxis passt
Fazit
Psychotherapie hilft Menschen, ihre psychischen Probleme zu bewältigen. Doch eine erfolgreiche Therapie hängt von vielen Faktoren ab – unter anderem von einem Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Therapeut. Probatorische Sitzungen können dabei helfen, die Angst vor einer Psychotherapie zu nehmen und das Vertrauen in den Therapeuten aufzubauen. Wenn Sie also darüber nachdenken, eine Psychotherapie zu beginnen, lohnt sich eine probatorische Sitzung auf jeden Fall.