Wenn es um tränende Augen geht, denken die meisten von uns an Allergien oder Infektionen. Aber was ist, wenn es keine körperliche Ursache gibt? Was ist, wenn unsere tränenden Augen in Wirklichkeit durch psychologische Faktoren verursacht werden?
Das Phänomen tränender Augen kann aus einer Vielzahl von Gründen auftreten, einschließlich Umweltfaktoren wie Wind oder Sonnenlicht, aber auch aufgrund von körperlichen oder psychischen Problemen. Während der Großteil der Aufmerksamkeit bei der Diagnose von tränenden Augen auf physiologischen Störungen liegt, kann die Erkennung und Behandlung von psychologischen Ursachen eine erhebliche Verbesserung der Symptome bieten.
Psychosomatische Verbindungen
Die Beziehung zwischen der Psyche und dem Körper wurde seit langem untersucht. Wir wissen, dass der Geist Einfluss auf unser körperliches Wohlbefinden nehmen kann und dass emotionale Zustände wie Stress oder Angst den Körper auf ein physiologisches Niveau beeinflussen können.
Eine Studie des amerikanischen College of Allergy, Asthma, and Immunology berichtete, dass Menschen mit Depressionen häufiger an tränenden Augen leiden als solche ohne Depressionen. Die Studie deutete darauf hin, dass Stress, der durch Depressionen verursacht wird, zu einer Entzündungsreaktion des Körpers führen kann, was letztendlich die Tränenproduktion erhöht.
Posttraumatische Belastungsstörung
Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist ein häufiges psychisches Problem, das durch ein traumatisches Ereignis ausgelöst wird. Eine Studie im Journal of Psychiatric Research untersuchte die Beziehung zwischen PTBS und tränenden Augen. Die Studie ergab, dass Personen mit PTBS häufiger an tränenden Augen leiden als Menschen ohne.
Die Forscher glauben, dass PTBS dazu führen kann, dass eine Person übermäßig auf Umweltreize reagiert, was zu einer erhöhten Tränenproduktion führen kann. Die Studie kam auch zu dem Schluss, dass die Behandlung von PTBS-Symptomen die Häufigkeit von tränenden Augen reduzieren kann.
Angststörungen
Angststörungen wie generalisierte Angststörungen, soziale Angststörungen und Panikstörungen können alle Auswirkungen auf die Tränendrüsen haben. Eine Studie aus dem Jahr 2009 in der Zeitschrift Depression and Anxiety fand heraus, dass Frauen mit generalisierter Angststörung höhere Raten von tränenden Augenberichten berichteten als Frauen ohne die Störung.
Die Studie schlug vor, dass körperliche Symptome wie tränende Augen als Begleitmanifestation von Angststörungen auftreten können. Die Behandlung der zugrunde liegenden Angstsymptome kann dazu beitragen, die Häufigkeit von tränenden Augen zu reduzieren.
Zwangsstörungen
Zwangsstörungen (OCD) sind Angststörungen, die durch wiederholtes, unerwünschtes Verhalten oder obsessive Gedanken gekennzeichnet sind. Eine Studie in The Journal of Clinical Psychiatry untersuchte die Auswirkungen von OCD auf den Tränenfilm des Auges und fand heraus, dass Personen mit OCD im Vergleich zu Personen ohne OCD signifikant höhere Tränenflussraten hatten.
Die Theorie der Forscher ist, dass OCD Patienten ein höheres Maß an Stress und Angst haben, was zu höheren Tränenflussraten führen kann. Indem man die zugrunde liegende OCD behandelt, kann man auch die Häufigkeit von tränenden Augen reduzieren.
Fazit
Tränende Augen können auf psychische Probleme zurückzuführen sein. Psychologische Faktoren wie Depressionen, PTBS, Angststörungen und Zwangsstörungen können eine Rolle bei der Tränenproduktion spielen. Die Behandlung der zugrunde liegenden psychischen Ursachen kann dazu beitragen, die Häufigkeit von tränenden Augen zu reduzieren.
Wenn Sie unter tränenden Augen leiden, die durch eine nicht identifizierte Ursache verursacht werden, sollten Sie mit einem medizinischen Fachpersonal sprechen, um die genaue Ursache zu bestimmen. Indem Sie sich auf Körper und Geist konzentrieren, können Sie Ihre Lebensqualität verbessern und die Kontrolle über Ihre Tränendrüsen zurückgewinnen.
