Warum hilft niemand psychisch Kranken?

Leon Werfel

Warum hilft niemand psychisch Kranken?
Warum hilft niemand psychisch Kranken?

Es ist eine bedauerliche Tatsache, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen oft von der Gesellschaft und sogar ihren eigenen Freunden und Familienmitgliedern stigmatisiert und zurückgewiesen werden. Das bleibt aber nicht ohne Folgen. In der Tat ist es oft so, dass psychisch Kranke von einer Fürsorge ausgeschlossen werden und gezwungen sind, mit den Konsequenzen alleine zu kämpfen.

Es ist unbestritten, dass psychische Krankheiten ernst zu nehmen sind und genauso behandelt werden sollten wie körperliche Erkrankungen. Für eine erfolgreiche Genesung ist es wichtig, dass der Betroffene Unterstützung erhält. Weitgehend unverzeihlich ist aber, dass viele Psychisch Kranke keine Unterstützung erfahren, weder von Angehörigen, noch von Fachleuten.

Warum ist das so?

Einer der Gründe könnte sein, dass psychische Erkrankungen schwer zu verstehen sind. Im Gegensatz zu physischen Verletzungen, bei denen die Symptome offensichtlich sind, wirken die Symptome von psychischen Erkrankungen oft unklar und vage. Sie sind meist unsichtbar, lassen sich nicht wie gebrochene Knochen oder offene Wunden vorzeigen und können daher leicht übersehen werden.

Ein weiteres Problem ist, dass das Thema gerne tabuisiert wird und auf gesellschaftlicher Ebene zu wenig Beachtung findet. Natürlich gibt es Institutionen, die sich um psychisch Kranke kümmern und anbieten, Hilfe anzubieten. Doch in vielen Fällen scheitert der Zugang zu diesen Institutionen und Angeboten an Barrieren wie Wartezeiten und Kosten. Eine ausreichende Versorgung von Patienten mit psychischen Erkrankungen sollte nicht derart von wirtschaftlichen Interessen abhängen.

Was können wir tun, um das zu ändern? Zum einen ist es wichtig, dass wir beginnen, psychische Erkrankungen genauso ernst zu nehmen wie physische Erkrankungen und uns daran erinnern, dass Menschen, die an psychischen Erkrankungen leiden, auch Unterstützung benötigen, genau wie Menschen mit körperlichen Erkrankungen.

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Eine weitere Möglichkeit für eine bessere Unterstützung von psychisch Kranken wäre die Schaffung von Verbreitung und Aufklärung in der Gesellschaft. Es muss akzeptiert und verstanden werden, dass viele psychische Erkrankungen durch biologische und genetische Faktoren verursacht werden und nicht durch einen persönlichen Mangel an Stärke oder Willenskraft.

Dasselbe gilt auch für ein breiteres Bewusstsein für verfügbare Dienstleistungen und öffentlich zugängliche materielle Unterstützung. Wir müssen uns bewusst sein, dass eine angemessene Versorgung und Therapie für psychisch Kranke genauso wichtig ist wie für Patienten mit körperlichen Erkrankungen.

Es ist Zeit, das Thema ernsthaft anzugehen und zu akzeptieren, dass psychische Erkrankungen Teil unseres täglichen Lebens sind. Wir müssen unsere Freunde, Familienmitglieder und Mitmenschen, die an psychischen Erkrankungen leiden, unterstützen und ermutigen, Hilfe zu suchen und anzunehmen.

Niemand sollte in Zeiten psychischen Leides alleingelassen werden. Und nur durch eine akzeptierende, verständnisvolle und rücksichtsvolle Gesellschaft können wir die Ressourcen schaffen, die für eine erfolgreiche Behandlung von psychischen Erkrankungen benötigt werden.

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