Depression ist eine psychische Erkrankung, die viele Menschen betrifft und eine große Auswirkung auf ihre Lebensqualität hat. Viele Menschen, die an Depressionen leiden, berichten jedoch, dass ihre Symptome am Morgen schwerwiegender sind als zu anderen Tageszeiten. Warum ist das der Fall?
Der Einfluss des zirkadianen Rhythmus
Eine mögliche Erklärung für die Tatsache, dass Depressionen am Morgen schlimmer sind, liegt in unserem zirkadianen Rhythmus. Unser zirkadianer Rhythmus ist unser Körperuhr, der unseren Schlaf- und Wachzyklus, sowie andere wichtige Körperfunktionen reguliert. Wenn wir jedoch an Depressionen leiden, kann dieser Rhythmus gestört werden.
In der Früh scheint die Konzentration von Cortisol, einem Hormon, das in Stresssituationen ausgeschüttet wird, höher zu sein. Menschen, die an Depressionen leiden, haben oft einen gestörten Cortisolspiegel. Dadurch kann es sein, dass sie am Morgen noch mehr unter den Symptomen leiden, wie Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten.
Der Einfluss von Schlaf
Schlafstörungen sind bei Menschen mit Depressionen weit verbreitet. Wenn wir jedoch nicht ausreichend schlafen, kann dies unsere Stimmung und unser Wohlbefinden beeinträchtigen und zu einer Verschlimmerung der Depressionssymptome führen.
Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen mit Depressionen Schwierigkeiten haben, in den Tiefschlaf zu gelangen, was bedeutet, dass sie am Morgen nicht gut ausgeruht sein können. Ein Mangel an Tiefschlaf kann auch zu einem Anstieg des Cortisolspiegels führen, was zu einer Verschlimmerung der Symptome beitragen könnte.
Der Einfluss von sozialem Jetlag
Sozialer Jetlag beschreibt die Diskrepanz zwischen unserem natürlichen Schlaf-Wachzyklus und unserem tatsächlichen Lebensstil. Es kann vorkommen, dass Menschen am Wochenende längere Zeit wach bleiben und ausschlafen. Dies kann jedoch dazu führen, dass sich der Körper an einen späteren Rhythmus gewöhnt und es am Montagmorgen schwer fällt, aufzustehen.
Menschen mit Depressionen haben oft einen gestörten Schlaf-Wachzyklus und neigen dazu, länger wach zu bleiben und später einzuschlafen. Wenn sie jedoch am Wochenende versuchen, ihren Schlaf-Wachzyklus auszugleichen, kann dies ihre Symptome am Montagmorgen verschlimmern.
Der Einfluss von Medikamenten
Antidepressiva sind oft ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Depressionen. Einige Antidepressiva haben jedoch müdigkeits- oder schlafinduzierende Nebenwirkungen. Wenn Menschen diese Medikamente am Abend einnehmen, kann dies dazu führen, dass sie am nächsten Morgen benommen oder erschöpft aufwachen.
Fazit
Depressionen am Morgen können auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, wie z. B. gestörter zirkadianer Rhythmus, Schlafstörungen, sozialer Jetlag und die Auswirkungen von Medikamenten. Wenn Sie an Depressionen leiden und in der Früh besonders stark betroffen sind, kann es hilfreich sein, Ihre Schlafgewohnheiten zu überprüfen und gegebenenfalls mit Ihrem Arzt oder Therapeuten zu sprechen.