Warum können depressive keine Nähe zulassen?

Filipp Schmid

Warum können depressive keine Nähe zulassen?
Warum können depressive keine Nähe zulassen?

Depression ist eine schwere psychische Störung, die das Leben eines Betroffenen und ihres Umfeldes stark beeinflussen kann. Einer der charakteristischen Symptome ist die Unfähigkeit, Nähe zuzulassen und Beziehungen aufrechtzuerhalten. In diesem Artikel werden wir uns mit den Gründen und Mechanismen dieser Schwierigkeit auseinandersetzen.

Die Bedeutung von Nähe und Bindung

Bevor wir die Gründe für die Schwierigkeit von depressiven Menschen, Nähe zuzulassen, verstehen können, müssen wir die Bedeutung von Nähe und Bindung erklären. Bindungen mit anderen Menschen sind für das menschliche Wohlbefinden und die Entwicklung von grundlegender Bedeutung. Insbesondere in der Kindheit bilden Kinder Bindungen zu ihren Eltern und anderen Bezugspersonen aus, die ihre emotionale Entwicklung und ihr psychisches Wachstum unterstützen.

Aber auch in späteren Jahren bleiben enge Bindungen mit anderen Menschen wichtig. Beziehungen stärken das Selbstwertgefühl, fördern das Wohlbefinden und können dazu beitragen, Depressionen und Angstzustände vorzubeugen.

Die Rolle von Depressionen

Depressionen können dazu führen, dass Betroffene Schwierigkeiten mit Nähe und Beziehungen haben. Einige der Gründe dafür sind:

  • Verzerrte Wahrnehmung: Depressive Menschen neigen dazu, negative Gedanken- und Gefühlswelten zu durchleben. Sie können sich selbst und ihre Umgebung als bedrohlich, feindselig und fehlerhaft wahrnehmen. Angst und Misstrauen können dazu führen, dass sich Betroffene von Menschen und Situationen zurückziehen.

  • Niedriges Selbstwertgefühl: Depressionen können zu einem Gefühl der Wertlosigkeit und Hoffnungslosigkeit führen. Betroffene können das Gefühl haben, dass sie niemanden verdient haben oder dass es ihnen unmöglich ist, anderen etwas zu geben. Dadurch können sie sich von Beziehungen zurückziehen, die sie als zu bedürftig oder als Belastung empfinden.

  • Scham und Schuldgefühle: Depressive Menschen können sich für ihre Stimmungsschwankungen, ihre Unfähigkeit, Spaß zu haben, oder für ihr Verhalten schämen oder schuldig fühlen. Sie können das Gefühl haben, dass sie anderen zur Last fallen oder dass sie nicht gut genug sind, um in einer Beziehung zu sein.

  • Verlustangst: Nähe und Bindungen bergen immer auch die Möglichkeit von Verlust und Trennung. Depressive Menschen können Angst davor haben, verlassen oder abgewiesen zu werden. Sie können sich deshalb von Beziehungen distanzieren, um sich vor Schmerz und Enttäuschung zu schützen.

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Bewältigungsstrategien

Trotz der Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung von Beziehungen gibt es verschiedene Bewältigungsstrategien, mit denen depressive Menschen ihre Nähe- und Bindungsprobleme angehen können:

  • Depressionsbehandlung: Die Behandlung von Depressionen kann dazu beitragen, die negativen Symptome abzuschwächen und eine positivere Einstellung zur Welt und zu anderen Menschen zu fördern.

  • Verhaltenstherapie: Eine Verhaltenstherapie kann Betroffenen helfen, ihre negativen Denkmuster zu erkennen und zu verändern. Sie können lernen, ihre Ängste, Scham und Schuldgefühle zu überwinden und neue Fertigkeiten zur Kommunikation und Konfliktlösung zu erwerben.

  • Unterstützung und Beratung: Es kann hilfreich sein, Unterstützung von Freunden, Familie oder von einem Therapeuten zu suchen. Ein Ort, um seine Gedanken und Gefühle auszudrücken und sich unterstützt zu fühlen, kann eine wichtige Rolle bei der Überwindung von Ängsten und Schwierigkeiten spielen.

Fazit

Die Schwierigkeit, Nähe und Bindung zuzulassen, ist ein häufiges Symptom von Depressionen. Depressive Menschen können sich aufgrund von Scham, Angst und niedrigem Selbstwertgefühl von Beziehungen zurückziehen. Doch es gibt Bewältigungsstrategien, wie zum Beispiel eine Depressionsbehandlung, Verhaltenstherapie und Unterstützung von Freunden und Fachleuten, die dazu beitragen können, die Schwierigkeiten zu überwinden und stabile, gesunde Beziehungen aufzubauen.

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