Warum schleicht die Zeit bei Depression?

Senta Schuster

Warum schleicht die Zeit bei Depression?
Warum schleicht die Zeit bei Depression?

Depression ist eine Erkrankung, die von vielen Symptomen begleitet wird, darunter auch eine merkwürdige Wahrnehmung der Zeit. Betroffene berichten oft, dass die Zeit viel langsamer zu vergehen scheint als normal, was zu Gefühlen der Langeweile und Isolation führen kann. Warum ist das so? In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit diesem Thema beschäftigen und versuchen, eine Erklärung für dieses Phänomen zu finden.

Wie Zeitwahrnehmung funktioniert

Um zu verstehen, warum die Zeit bei Depression langsamer zu vergehen scheint, müssen wir uns zunächst mit der Funktionsweise der Zeitwahrnehmung beschäftigen. Zeitwahrnehmung ist ein komplexer Prozess, der von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Einer davon ist die Aufmerksamkeit.

Wenn wir uns auf eine Aufgabe konzentrieren, scheint die Zeit oft schneller zu vergehen, weil unser Gehirn weniger Zeit hat, über andere Dinge nachzudenken. Umgekehrt scheint die Zeit langsamer zu verstreichen, wenn wir uns langweilen oder keine Herausforderung haben.

Darüber hinaus orientiert sich unsere Zeitwahrnehmung auch an äußeren Faktoren wie der Länge von Ereignissen oder einer bestimmten Tageszeit, an die wir gewöhnt sind. Wenn wir uns tagsüber beschäftigen und abends entspannen, fühlt es sich normal an, dass die Tage schnell vorübergehen und die Abende langsam verstreichen.

Warum Depression die Zeit verlangsamen kann

Depression kann die Zeitwahrnehmung auf vielfältige Weise beeinflussen. Eine Ursache ist, dass Depression dazu führen kann, dass die Aufmerksamkeit des Gehirns stark nach innen gerichtet ist. Menschen mit Depressionen können sich darauf konzentrieren, wie schlecht sie sich fühlen, anstatt sich auf ihre Umgebung zu konzentrieren.

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Dies kann dazu führen, dass sich die Zeit langsamer anfühlt, da das Gehirn weniger äußere Informationen verarbeitet und sich mehr auf interne Prozesse wie Gedanken oder Emotionen konzentriert. Wenn man also nicht das Gefühl hat, dass es viel Neues zu sehen oder zu erleben gibt, kann die Zeit sich langsam anfühlen.

Wie man damit umgehen kann

Wenn man das Gefühl hat, dass die Zeit langsamer zu vergehen scheint, kann das sehr frustrierend sein. Einige Strategien, die helfen können, damit umzugehen, sind:

Eine Struktur aufbauen

Eine tägliche Routine kann dabei helfen, die Zeit schneller vergehen zu lassen. Es gibt etwas Beruhigendes an der Vorhersehbarkeit des Alltags, insbesondere wenn man sich darauf konzentrieren kann, produktiv zu sein und Dinge zu erledigen.

Neue Dinge ausprobieren

Wenn man das Gefühl hat, dass die Zeit langsamer vergeht, kann es helfen, neue und aufregende Dinge auszuprobieren. Es gibt eine gewisse Aufregung, wenn man etwas zum ersten Mal macht, was dazu beitragen kann, eine gewisse Spannung und Herausforderung zu schaffen.

In der Gegenwart leben

Eine andere Strategie ist es, Im Hier und Jetzt zu bleiben, anstatt gedanklich in der Vergangenheit oder Zukunft festzuhängen. Es hilft, sich auf die Sinne zu konzentrieren und jeden Augenblick vollständig zu erleben, ohne sich von Gedanken ablenken zu lassen.

Fazit

Insgesamt gibt es viele Faktoren, die die Zeitwahrnehmung bei Depression beeinflussen können. Obwohl es sich langsam anfühlen kann, gibt es Strategien und Techniken, um damit umzugehen. Eine Routine aufzubauen, neue Dinge auszuprobieren und im Hier und Jetzt zu leben, können alle dazu beitragen, die Zeit schneller vergehen zu lassen.

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