Wenn Sie kürzlich einen Arzttermin hatten und eine Überweisung zu einem Psychiater oder Psychologen benötigen, sind Sie möglicherweise verwirrt darüber, warum Ihr Arzt "Anpassungsstörung" auf Ihrer Überweisung vermerkt hat, obwohl Sie glauben, dass Sie unter Depressionen leiden. Dies ist ein häufiges Missverständnis, da Anpassungsstörungen und Depressionen ähnliche Symptome haben können. In diesem Artikel werden wir die Unterschiede zwischen den beiden Zuständen sowie die Gründe für die Verwendung von Anpassungsstörungen auf Überweisungen und anderen Formularen diskutieren.
Was ist Anpassungsstörung?
Eine Anpassungsstörung tritt auf, wenn eine Person Schwierigkeiten hat, sich an eine neue Umgebung oder Situation anzupassen. Diese Schwierigkeiten können emotionaler, physischer oder sozialer Natur sein und können Symptome wie Angst, Traurigkeit, Schlafstörungen oder muskuläre Spannungen verursachen. Eine Anpassungsstörung tritt normalerweise innerhalb von drei Monaten nach dem Beginn der Stressquelle auf und kann bis zu sechs Monate anhalten.
Im Gegensatz zu einer Diagnose wie Depression ist eine Anpassungsstörung normalerweise weniger schwerwiegend und erfordert möglicherweise keine intensive Behandlung wie Medikamente oder Psychotherapie. Stattdessen kann eine personenzentrierte Beratung oder eine kurze Intervention zur Bewältigung der Stressquelle ausreichend sein.
Was ist Depression?
Depression hingegen ist eine schwere Stimmungsstörung, die dazu führen kann, dass eine Person anhaltend niedergeschlagen, hoffnungslos, desinteressiert an Aktivitäten und verloren fühlt. Depressionen können psychische und körperliche Symptome verursachen, die oft tägliche Aktivitäten beeinträchtigen. Zu den häufigsten Symptomen gehören Schlafstörungen, Gewichtsveränderungen, Energieverlust und Selbstmordgedanken.
Im Gegensatz zur Anpassungsstörung erfordert Depression normalerweise eine intensive Behandlung, einschließlich Psychotherapie, Medikamenten oder einer Kombination aus beiden. Ohne Behandlung kann Depression zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen und die Lebensqualität eines Menschen erheblich beeinträchtigen.
Warum verwendet der Arzt Anpassungsstörung auf Überweisungen?
Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Arzt bei der Überweisung zu einem Psychiater oder Psychologen "Anpassungsstörung" anstelle von "Depression" verwenden könnte:
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Genauigkeit: Bei der Überweisung zu einem Spezialisten möchte der Arzt so genau wie möglich sein. Wenn der Arzt glaubt, dass die Symptome des Patienten eher einer Anpassungsstörung als einer Depression entsprechen, kann die Verwendung von "Anpassungsstörung" auf der Überweisung korrekter sein.
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Zugänglichkeit: Anpassungsstörungen werden oft von mehreren Krankenkassen gedeckt und haben eine höhere Chance, von Versicherern akzeptiert zu werden als Depressionen. Wenn der Arzt "Depression" auf eine Überweisung schreibt und die Versicherung des Patienten diese Ablehnung aus irgendeinem Grund nicht akzeptiert, kann dies zu finanziellen Schwierigkeiten für den Patienten führen. Durch das Schreiben von "Anpassungsstörung" auf der Überweisung kann der Arzt den Zugang des Patienten zu erforderlichen Behandlungen erleichtern.
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Vermeiden von Stigmatisierung: Einige Patienten können aufgrund des Stigmas, das mit dem Label "Depression" verbunden ist, zögern, eine Behandlung zu suchen. Wenn der Arzt der Meinung ist, dass eine Anpassungsstörung eine genauere Beschreibung der Symptome des Patienten ist als eine Depression, kann er "Anpassungsstörung" auf der Überweisung schreiben, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass der Patient stigmatisiert wird.
Fazit
Das Verständnis der Unterschiede zwischen Anpassungsstörungen und Depressionen sowie der Gründe für die Verwendung von "Anpassungsstörung" auf Überweisungen kann dazu beitragen, den Prozess des Erhaltens der erforderlichen Behandlung zu erleichtern. Wenn Sie glauben, dass Sie an einer Anpassungsstörung oder Depression leiden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Symptome und die am besten geeigneten Behandlungsmöglichkeiten. Eine frühe Intervention kann dazu beitragen, Probleme zu lösen, bevor sie sich verschlimmern.