Warum sind psychische Erkrankungen ein Tabuthema

Minna Kühn

Warum sind psychische Erkrankungen ein Tabuthema
Warum sind psychische Erkrankungen ein Tabuthema

Ein Tabuthema ist ein Thema über das nicht offen gesprochen wird oder welches in der Gesellschaft stigmatisiert wird. Psychische Erkrankungen gehören leider oft zu diesen Tabuthemen. Aber warum ist das so? In diesem Artikel wollen wir uns damit beschäftigen und aufzeigen, welche Auswirkungen es haben kann, wenn psychische Erkrankungen nicht offen angesprochen werden und wie man dagegen vorgehen kann.

Die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen

Eine der Hauptursachen dafür, dass psychische Erkrankungen oft ein Tabuthema sind, ist die Stigmatisierung, die damit einhergeht. Stigmatisierung bedeutet, dass eine Person aufgrund ihres Verhaltens oder ihrer Eigenschaften von der Gesellschaft abgelehnt oder ausgegrenzt wird.

Bei psychischen Erkrankungen wird oft angenommen, dass die betroffenen Personen schwach oder faul sind oder dass sie ihre Krankheit selbst verschuldet haben. Dadurch wird das Vorurteil verstärkt, dass psychische Erkrankungen nichts "Echtes" sind und dass betroffene Personen sich einfach zusammenreißen sollten.

Auswirkungen der Stigmatisierung

Die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen kann sehr negative Auswirkungen auf die Betroffenen haben. Sie fühlen sich oft isoliert, unverstanden und es fällt ihnen schwer, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dadurch wird die Krankheit oft verschwiegen oder versteckt und die Betroffenen leiden alleine.

Auch in der Arbeitswelt und im Bildungsbereich kann es zu Diskriminierung kommen. Betroffene Personen haben oft Angst, ihre Erkrankung offen anzusprechen, aus Angst vor Nachteilen oder Ablehnung. Dadurch wird ihnen aber auch die Möglichkeit genommen, Unterstützung und Hilfe zu bekommen.

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Warum es wichtig ist, über psychische Erkrankungen zu sprechen

Es ist wichtig, das Schweigen über psychische Erkrankungen zu brechen und öffentlich darüber zu sprechen. Nur so kann die Stigmatisierung abgebaut werden und Betroffene können sich trauen, Hilfe zu suchen. Auch in der Arbeitswelt und im Bildungsbereich müssen Vorurteile und Diskriminierung abgebaut werden.

Durch offene Kommunikation können auch andere Menschen für das Thema sensibilisiert werden, die vielleicht selbst betroffen sind oder Freunde und Familienangehörige haben, die unter psychischen Erkrankungen leiden. Es ist wichtig, dass die Gesellschaft als Ganzes erkennt, dass psychische Erkrankungen ernsthafte und "echte" Erkrankungen sind und dass betroffene Personen Unterstützung brauchen.

Wie man gegen die Stigmatisierung vorgehen kann

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man gegen die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen vorgehen kann:

  • Offene Kommunikation: Das brechen des Schweigens und das Öffentlich sprechen über das Thema ist ein wichtiger Schritt. Durch öffentliche Kampagnen, Veranstaltungen und Talkshows kann das Thema in die Öffentlichkeit gebracht werden.
  • Aufklärung: Durch gezielte Aufklärungskampagnen können Vorurteile und falsche Annahmen über psychische Erkrankungen abgebaut werden. Auch in Schulen und Berufsschulen sollten Themen wie Depressionen, Angststörungen und Burnout stärker in den Fokus rücken.
  • Mitarbeiterschulungen: Unternehmen können Schulungen anbieten, um ihre Mitarbeiter über psychische Erkrankungen aufzuklären und um eine sensible und diskriminierungsfreie Arbeitsumgebung zu schaffen.
  • Angebote für betroffene Personen: Es ist wichtig, dass betroffene Personen Zugang zu Unterstützung und Therapie haben. Hier sollten Angebote geschaffen werden, die leicht zugänglich sind und ohne Scham in Anspruch genommen werden können.

Fazit

Psychische Erkrankungen sollten kein Tabuthema sein. Die Stigmatisierung und die Diskriminierung von Betroffenen muss abgebaut werden. Durch offene Kommunikation, Aufklärung und gezielte Angebote für betroffene Personen kann dies erreicht werden. Wir alle müssen uns dafür einsetzen, dass psychische Erkrankungen in unserer Gesellschaft als ernsthafte Erkrankungen anerkannt werden und dass betroffene Personen die Unterstützung und Hilfe bekommen, die sie benötigen.

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