Wir alle haben wahrscheinlich schon einmal von Abhängigkeit gehört oder sie sogar selbst erlebt. Doch was genau ist der Unterschied zwischen psychischer und physischer Abhängigkeit?
Physische Abhängigkeit
Physische Abhängigkeit tritt auf, wenn der Körper aufgrund der langfristigen Einnahme bestimmter Substanzen wie Alkohol oder Drogen, seine chemischen Prozesse anpasst und sich an die Präsenz dieser Substanzen anpasst. Wenn die Drogen- oder Alkoholzufuhr abrupt gestoppt wird, kann der Körper unangenehme Entzugserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen und Zittern erleiden.
Es ist wichtig zu beachten, dass physische Abhängigkeit nicht nur bei illegalen Drogen auftritt, sondern auch bei legalen Substanzen. Zum Beispiel kann eine Person, die regelmäßig verschreibungspflichtige Schmerzmittel einnimmt, physisch abhängig werden.
Psychische Abhängigkeit
Psychische Abhängigkeit hingegen ist das Verlangen nach einer bestimmten Substanz oder Aktivität, die das Gehirn auf eine bestimmte Weise stimuliert. Dies kann auch bei legalen Substanzen wie Zucker oder Koffein auftreten.
Eine Person mit psychischer Abhängigkeit hat oft das Gefühl, dass sie ohne die Substanz oder Aktivität nicht normal leben können. Wenn sie das Verlangen nach dieser Substanz oder Aktivität nicht befriedigen können, können sie Angstzustände, Nervosität und Reizbarkeit erleben.
Unterschiede und Zusammenhänge
Obwohl psychische und physische Abhängigkeit unterschiedliche Konzepte sind, können sie auch miteinander verwoben sein. Zum Beispiel kann eine Person, die physisch abhängig von Alkohol geworden ist, oft auch eine psychische Abhängigkeit entwickeln. Sie sehnen sich dann danach, ein Glas Wein zu trinken, um sich besser zu fühlen oder um mit Stress umzugehen.
Auf ähnliche Weise kann eine Person, die eine starke psychische Abhängigkeit von Musik hat, eine gewisse physische Abhängigkeit von dieser Aktivität entwickeln. Sie hören Musik, um sich entspannt zu fühlen, und erleben dann Unbehagen, wenn sie kein Zugang zur Musik haben.
Fazit
Es ist wichtig zu wissen, dass Abhängigkeit keine Schwäche ist, sondern eine ernsthafte psychologische und/oder physiologische Erkrankung. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie abhängig sind oder jemanden kennen, der Hilfe benötigt, zögern Sie nicht, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Insgesamt kann gesagt werden, dass psychische und physische Abhängigkeit unterschiedliche Konzepte sind, aber auch miteinander verwoben sein können. Es ist wichtig, die Anzeichen für beide Arten von Abhängigkeit zu kennen, um frühzeitig Unterstützung zu finden.
