Im Jahr 2019 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die neueste Version ihrer Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) veröffentlicht. Die ICD-11 ist die neueste Revision des ICD und enthält Veränderungen, die sich auf psychische Störungen beziehen.
In diesem Artikel werden wir uns auf die Änderungen in der ICD-11 hinsichtlich psychischer Störungen konzentrieren und wie sich diese auf klinische Praktiker und Forscher auswirken können.
Was ist die ICD-11?
Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) ist ein Standardwerkzeug zur Klassifizierung von Krankheiten und verwandten Gesundheitsproblemen. Die ICD wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelt und verwaltet, und die neueste Version heißt ICD-11.
Die ICD-11 dient als internationales Klassifikationssystem für Krankheiten und Gesundheitsprobleme. Sie dient auch als Grundlage für die Gesundheitsdatensammlung und -analyse, die Überwachung von Krankheiten und ihre Trends sowie zur Planung von Gesundheitsversorgungsdienstleistungen.
Änderungen in der ICD-11 im Vergleich zur ICD-10
Eine der größten Änderungen in der ICD-11 betrifft die Klassifikation von psychischen Störungen. Im Vergleich zur ICD-10 wurden einige Kategorien hinzugefügt, einige geändert und andere entfernt.
Neue Kategorien
Die ICD-11 enthält neue Kategorien für psychische Störungen, die in der ICD-10 nicht enthalten waren. Hier sind einige Beispiele:
- Kompulsive Sexualverhaltensstörung
- Störung durch Internetnutzung
- Gaming-Störung
- Complex Posttraumatische Belastungsstörung (CPTBS)
Diese neuen Kategorien sollen dazu beitragen, die Klassifikation von psychischen Störungen zu verbessern und auf neue Ereignisse und Trends in der modernen Gesellschaft zu reagieren.
Geänderte Kategorien
Einige Kategorien in der ICD-10 wurden in der ICD-11 geändert, um sie an die aktuellen Erkenntnisse und Beobachtungen anzupassen. Hier sind einige Beispiele:
- Schizophrenie Spektrum und andere psychotische Störungen (inklusive der Kategorie "wahnhaft-depressive Störung")
- Bipolare und verwandte Störungen
- Depression
Die Änderungen spiegeln die aktuellen Erkenntnisse wider und sollen dazu beitragen, dass die Klassifikation von psychischen Störungen genau und präzise ist.
Entfernte Kategorien
Einige Kategorien in der ICD-10 wurden in der ICD-11 entfernt, da sie als veraltet oder nicht informativ betrachtet wurden. Hier sind einige Beispiele:
- Neurasthenie
- Somatoforme Störungen
- Anpassungsstörungen
Die Entfernung solcher Kategorien ermöglicht eine genauere und präzisere Klassifikation von psychischen Störungen.
Auswirkungen der ICD-11 auf klinische Praktiker und Forscher
Die Veränderungen in der ICD-11 werden Auswirkungen auf klinische Praktiker und Forscher haben, die mit psychischen Störungen arbeiten. Hier sind einige Beispiele:
- Klinische Praktiker müssen sich mit den neuen Kategorien und Änderungen in der ICD-11 vertraut machen, um eine präzise und genaue Diagnose von psychischen Störungen zu stellen.
- Forscher müssen in der Lage sein, die ICD-11 zu verwenden, um Daten zu sammeln, die für die Untersuchung von psychischen Störungen relevant sind.
- Die Verwendung von ICD-11-Diagnosen durch klinische Praktiker und Forscher kann dazu beitragen, eine internationale gemeinsame Sprache zu schaffen, um globale Trends in Bezug auf psychische Störungen zu identifizieren.
Fazit
Die ICD-11 enthält Veränderungen in der Klassifikation von psychischen Störungen, die dazu beitragen, eine präzise und genaue Diagnose festzulegen. Die neuen Kategorien sollen zudem helfen, Trends in der modernen Gesellschaft aufzunehmen. Klinische Praktiker und Forscher müssen sich mit diesen Veränderungen vertraut machen, um eine genaue Diagnose und eine erfolgreiche Forschung zu gewährleisten.