Was passiert bei Depression im Gehirn

Minna Kühn

Was passiert bei Depression im Gehirn
Was passiert bei Depression im Gehirn

Depression ist eine ernste psychische Erkrankung, die viele Menschen betrifft. Aber wie wirkt sie sich im Gehirn aus und was passiert eigentlich bei Depression im Gehirn? In diesem Artikel werden wir uns mit den neuesten Erkenntnissen zur Neurobiologie von Depressionen befassen und wichtige Einblicke in die zugrunde liegenden Mechanismen dieser Erkrankung geben.

Die Rolle von Neurotransmittern

Depressionen sind mit einer Störung im Gleichgewicht bestimmter Neurotransmitter im Gehirn verbunden. Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die Informationen zwischen Nervenzellen übertragen. Es gibt viele verschiedene Neurotransmitter, aber drei sind besonders wichtig, wenn es um Depressionen geht: Serotonin, Noradrenalin und Dopamin.

Eine der Hypothesen zur Entstehung von Depressionen geht davon aus, dass ein Mangel an Serotonin im Gehirn zu einer Depression führen kann. Serotonin ist an vielen Prozessen im Gehirn beteiligt, einschließlich der Regulierung von Stimmung, Schlaf und Appetit. Wenn der Serotoninspiegel zu niedrig ist, kann dies zu Symptomen wie niedriger Stimmung, Schlafstörungen und verminderter Appetitkontrolle führen.

Noradrenalin und Dopamin sind ebenfalls wichtig für unsere Stimmung und Motivation. Eine Veränderung des Gleichgewichts von Noradrenalin im Gehirn kann dazu führen, dass wir uns niedergeschlagen und antriebslos fühlen, während ein Ungleichgewicht von Dopamin mit negativen Symptomen wie Anhedonie, einem Mangel an Freude an Dingen, die wir normalerweise genießen, verbunden ist.

Die Rolle des präfrontalen Kortex

Der präfrontale Kortex ist eine Region im Gehirn, die an der Regulation von Stimmung und Motivation beteiligt ist. Studien haben gezeigt, dass Menschen mit Depressionen oft Veränderungen im präfrontalen Kortex aufweisen, insbesondere im dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC).

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Der DLPFC ist für die kognitive Kontrolle und die Regulation von Emotionen verantwortlich. Wenn dieser Bereich des Gehirns beeinträchtigt ist, kann dies dazu führen, dass Menschen Schwierigkeiten haben, ihre Emotionen zu regulieren und mit schwierigen Situationen umzugehen. Dies kann zu einer Verstärkung von depressiven Symptomen führen.

Die Rolle des Hippocampus

Der Hippocampus ist eine Region im Gehirn, die an der Gedächtnisbildung beteiligt ist. Es wurde gezeigt, dass Menschen mit Depressionen oft Veränderungen in der Größe und/oder Funktion des Hippocampus aufweisen.

Eine der Theorien zur Entstehung von Depressionen geht davon aus, dass ein chronischer Stress zu einer Schädigung des Hippocampus führen kann. Wenn der Hippocampus beeinträchtigt ist, kann dies zu Gedächtnisproblemen und Symptomen wie Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit führen.

Die Rolle von Entzündungen

Neuere Studien haben gezeigt, dass Entzündungen im Körper auch eine Rolle bei der Entstehung von Depressionen spielen können. Wenn der Körper chronisch entzündet ist, kann dies zu Veränderungen im Gehirn führen, einschließlich einer Veränderung im Gleichgewicht der Neurotransmitter und einer Beeinträchtigung der Aktivität des präfrontalen Kortex und des Hippocampus.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Depressionen eng mit einer Störung im Gleichgewicht von Neurotransmittern im Gehirn verbunden sind. Das Ungleichgewicht kann sowohl auf genetische als auch auf umweltbedingte Faktoren zurückzuführen sein, einschließlich chronischem Stress und entzündlichen Zuständen im Körper. Es gibt jedoch noch viel zu lernen über die Neurobiologie von Depressionen, und weitere Forschung ist notwendig, um bessere Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

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