Als Paar durch eine Depression zu gehen, kann ein sehr schwieriges Unterfangen sein. Von beiden Partnern erfordert es Geduld, Verständnis und Kompromissbereitschaft. Oftmals können diese Eigenschaften jedoch ausbleiben und es kann zu Streit kommen. Es kann passieren, dass ein Partner dem anderen die Depression nicht verzeihen kann. Doch was kann man in einer solchen situation tun?
Zunächst einmal sollten wir klären, was Depressionen überhaupt sind. Depressionen können sehr vielschichtig sein und in unterschiedlichster Form auftreten. Dabei handelt es sich im Kern um eine Störung im Gehirn, die zu Symptomen wie Hoffnungslosigkeit, Traurigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen und vielem mehr führen kann. Eine Depression kann eine Person für Wochen, Monate oder sogar Jahre beschäftigen.
Der erste Schritt, um zu verstehen, warum ein Partner einem die Depression nicht verzeihen kann, ist, sich bewusst zu werden, dass es sich hierbei um eine Erkrankung handelt, die nicht in der Kontrolle der betroffenen Person liegt. Ein Partner, der die Depression des anderen nicht versteht oder nicht akzeptieren kann, sieht oft nur das Verhalten, das sich daraus ergibt. Hier ist es wichtig, dass man als Paar miteinander redet, um Missverständnisse zu klären und das Verhalten des erkrankten Partners besser zu verstehen.
Ebenso muss der erkrankte Partner begreifen, dass sein Verhalten und seine Gefühle Auswirkungen auf seine Umgebung haben können. Hierzu ist wichtig, Dinge zu unternehmen, um sich selbst zu helfen und seine Depression in den Griff zu bekommen. Angehörige und Freunde können hier eine Unterstützung bieten und helfen, das Stigma, das oft noch mit psychischen Erkrankungen einhergeht, abzubauen.
Es kann auch hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine Therapie oder Medikamente können dabei helfen, die Depression zu lindern oder zu überwinden. Wenn der erkrankte Partner zeigt, dass er bereit ist, an seiner Situation zu arbeiten und sich professionelle Hilfe zu holen, kann das für den anderen Partner ein wichtiger Schritt in Richtung Vergebung sein.
Am Ende muss jeder Partner für sich selbst entscheiden, ob er dieser schwierigen Situation Stand halten und die Beziehung aufrecht erhalten kann oder nicht. Man sollte jedoch bedenken, dass eine Depression nicht das Ende einer Beziehung bedeuten muss. Wenn sich beide Partner gegenseitig unterstützen und verstehen, kann man zusammen durch diese schwere Zeit gehen und gestärkt aus ihr hervor gehen.
Insgesamt bedeutet das Durchleben einer Depression nicht unbedingt das Ende jeder Beziehung. Es erfordert allerdings Geduld, Verständnis und Kompromissbereitschaft von beiden Seiten. Jeder Partner muss bereit sein, sich aufeinander einzulassen und sich gegenseitig zu unterstützen. Wenn dies erfolgreich gelingt, kann man gestärkt aus dieser schweren Phase hervorgehen.
