Depression ist eine ernste psychische Erkrankung, die das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen kann. In Deutschland leiden laut einer Studie des Robert Koch Instituts rund 5 % der Bevölkerung an Depressionen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Depressionen zu behandeln, darunter auch medikamentöse Therapien. In diesem Artikel wollen wir einen Überblick über die häufigsten Medikamente bei Depressionen geben und wie diese wirken.
SSRIs
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) sind die am häufigsten verschriebenen Medikamente bei Depressionen. SSRIs erhöhen den Spiegel des Botenstoffs Serotonin im Gehirn. Serotonin ist wichtig für die Regulierung der Stimmung und des Schlaf-Wach-Rhythmus. SSRIs können helfen, die Symptome von Depressionen wie Traurigkeit, Antriebslosigkeit, Interessenverlust und ängstliche Gefühle zu lindern.
Zu den häufigsten SSRIs gehören Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Paroxetin und Sertralin. Diese Medikamente werden üblicherweise einmal täglich eingenommen. Es kann einige Wochen dauern, bis sich die Wirkung zeigt.
Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer
Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRIs) sind ähnlich wie SSRIs, erhöhen aber den Spiegel von zwei Botenstoffen im Gehirn: Serotonin und Noradrenalin. SNRIs werden oft bei mittelschweren bis schweren Depressionen eingesetzt und können auch bei Angststörungen oder Schmerzen helfen.
Zu den häufigsten SNRIs gehören Duloxetin und Venlafaxin. Wie bei SSRIs kann es einige Wochen dauern, bis sich die Wirkung zeigt.
Atypische Antidepressiva
Atypische Antidepressiva sind eine heterogene Gruppe von Medikamenten, die auf verschiedene Weise wirken. Viele atypische Antidepressiva erhöhen die Konzentration von Neurotransmittern im Gehirn. Sie können bei verschiedenen Arten von Depressionen eingesetzt werden.
Zu den häufigsten atypischen Antidepressiva gehört Bupropion. Es kann bei Depressionen, die mit einem gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus oder Nikotinabhängigkeit einhergehen, hilfreich sein.
Trizyklische Antidepressiva
Trizyklische Antidepressiva sind ältere Medikamente, die bei Depressionen eingesetzt wurden, bevor SSRIs und SNRIs entwickelt wurden. Trizyklische Antidepressiva erhöhen ebenfalls den Spiegel von Noradrenalin und Serotonin im Gehirn. Sie können bei schweren Depressionen eingesetzt werden, die auf andere Medikamente nicht ansprechen.
Zu den häufigsten trizyklischen Antidepressiva gehören Amitriptylin, Clomipramin und Imipramin.
MAO-Hemmer
Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) sind ein weiteres älteres Medikament, das bei Depressionen eingesetzt wird. MAO-Hemmer wirken, indem sie das Enzym Monoaminoxidase blockieren, das für den Abbau von Noradrenalin und Serotonin verantwortlich ist. Durch die Blockade wird der Spiegel dieser Botenstoffe erhöht. MAO-Hemmer können bei schweren Depressionen eingesetzt werden, die auf andere Medikamente nicht ansprechen.
Zu den häufigsten MAO-Hemmern gehören Tranylcypromin und Phenelzin.
Fazit
Die Wahl des richtigen Medikaments bei Depressionen hängt von vielen Faktoren ab und sollte immer mit einem erfahrenen Arzt besprochen werden. Die hier vorgestellten Medikamente sind die häufigsten, aber es gibt noch viele andere Optionen. Medikamente können bei der Behandlung von Depressionen eine wichtige Rolle spielen, aber sie sollten immer in Kombination mit anderen Therapien wie Psychotherapie und Verhaltensänderungen eingesetzt werden.
