In der Psychologie werden als Abwehrmechanismen jene psychischen Mechanismen oder Strategien bezeichnet, mit denen Menschen es vermeiden, ihre negativen und belastenden Emotionen und Konflikte direkt wahrzunehmen oder zu bewältigen. Wenn diese Mechanismen übermäßig und kontinuierlich angewendet werden, kann dies zu psychischen Störungen führen.
Im Folgenden sind die häufigsten Abwehrmechanismen beschrieben:
1. Verleugnung
Bei der Verleugnung wird durch aktive Unterdrückung und Leugnung die Wahrnehmung oder der Kontakt mit Realitäten, die bedrohlich oder belastend für die Psyche sind, vermieden. Personen, die diesen Mechanismus anwenden, können negative Emotionen, stressige Umstände oder traumatische Erfahrungen leugnen oder minimieren.
2. Projektion
Die Projektion tritt auf, wenn eigene unbewusste negative Gefühle auf andere Personen oder Objekte projiziert werden, um den Schmerz und das Unbehagen, das mit diesen Gefühlen einhergeht, zu vermeiden. Eine Person, die diesen Mechanismus anwendet, projiziert also negative Eigenschaften oder Emotionen auf andere, um sie loszuwerden.
3. Rationalisierung
Die Rationalisierung ist eine Strategie, mit der die Person versucht, ihre offensichtlich unangenehme oder schmerzhafte Situation in eine kognitive Struktur umzuleiten, die sie leichter akzeptieren oder verstehen kann. Personen, die diesen Mechanismus anwenden, neigen dazu, unangenehme Gefühle oder Taten durch Argumente oder Entschuldigungen zu begründen.
4. Sublimierung
Die Sublimierung besteht darin, negative Energien oder Konflikte auszudrücken, indem sie in konstruktive und produktive Aktivitäten wie Kunst, Musik, Sport oder Beruf umgeleitet werden. Eine Person, die diesen Mechanismus anwendet, kann ihre Empfindungen und Konflikte so transformieren, dass sie eine positive Wirkung auf ihre Umgebung haben.
5. Verdrängung
Die Verdrängung bezieht sich auf den Versuch, unangenehme und schmerzhafte Erfahrungen oder Erinnerungen aus dem Bewusstsein zu verbannen, um unangenehme Emotionen und Gedanken zu vermeiden. Verdrängung kann dazu führen, dass das Individuum weitgehend unwissend über seine inneren Konflikte oder traumatischen Erfahrungen ist, was langfristig zu schweren psychischen Problemen führen kann.
6. Aggression
Die Aggression bezieht sich auf eine primitive und impulsive Reaktion auf Bedrohungen oder Konflikte. Personen, die diesen Mechanismus anwenden, neigen dazu, in gewalttätigen Reaktionen, Wut oder Feindseligkeit auszuarten, um ihre psychischen Abwehrmechanismen zu stärken.
7. Regression
Die Regression beschreibt den Rückfall in unreife, kindliche Verhaltensmuster oder Einstellungen bei Konflikten oder emotionalen Misserfolgen. Eine Person, die diesen Mechanismus anwendet, neigt dazu, sich zurückzuziehen, zu weinen oder sich kindlich zu verhalten, um einem überwältigenden Konflikt oder Trauma zu entkommen.
Fazit
Die oben genannten Abwehrmechanismen sind Strategien, auf die Menschen typischerweise zurückgreifen, um unangenehme Emotionen und Konflikte zu vermeiden. Wenn jedoch ihre Verwendung übermäßig oder kontinuierlich wird, kann dies Verhaltensprobleme oder psychische Störungen auslösen. Ein Bewusstsein für diese Strategien und ihre Verwendung kann Menschen dabei helfen, ihre negativen Emotionen und Konflikte direkt anzugehen und zu bewältigen.