Wie entstehen psychische Störungen? Eine Betrachtung aus der Perspektive von Carl Rogers

Senta Schuster

Wie entstehen psychische Störungen? Eine Betrachtung aus der Perspektive von Carl Rogers
Wie entstehen psychische Störungen? Eine Betrachtung aus der Perspektive von Carl Rogers

Psychische Störungen können sich auf viele verschiedene Arten manifestieren und können von leichten Stimmungsstörungen bis hin zu schweren Erkrankungen wie Depressionen und schizophrenen Störungen reichen. Die Gründe für das Auftreten von psychischen Störungen sind komplex und können auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen sein. In diesem Artikel möchten wir uns mit der Frage "Wie entstehen psychische Störungen?" aus der Perspektive von Carl Rogers beschäftigen.

Rogers war ein prominenter amerikanischer Psychologe, der als einer der Begründer der humanistischen Psychologie gilt. Seine Arbeit konzentrierte sich darauf, den Menschen als Ganzes zu betrachten und auf seine innersten Bedürfnisse und Erfahrungen zu achten. Rogers glaubte, dass psychische Störungen auf ein Ungleichgewicht zwischen dem Selbstkonzept des Individuums und seinen Erfahrungen der Realität zurückzuführen waren.

Rogers ging davon aus, dass das Selbstkonzept eines Menschen aus all seinen Überzeugungen und Empfindungen über sich selbst besteht. Diese Überzeugungen und Empfindungen können sich jedoch im Laufe der Zeit ändern und sind nicht unbedingt in Einklang mit der Realität. Wenn das Selbstkonzept eines Menschen von seinen Erfahrungen abweicht, kann dies zu psychischen Störungen führen.

Rogers glaubte auch, dass Menschen von Natur aus bestrebt sind, ihr volles Potenzial zu entfalten und glücklich zu sein. Wenn jedoch Hindernisse wie negative Erfahrungen, Missbrauch oder Vernachlässigung auftreten, können diese Bestrebungen gehemmt werden, was zu psychischen Störungen führen kann.

Eine weitere wichtige Überlegung von Rogers ist der Begriff der "Bedingungslosen Wertschätzung". Dies bezieht sich darauf, dass Menschen sich am besten entwickeln können, wenn sie akzeptiert und gewürdigt werden, so wie sie sind. Wenn jedoch Bedingungen an die Akzeptanz geknüpft werden, wie z.B. das Erreichen bestimmter Ziele oder Verhaltensweisen, kann dies zu einem negativen Selbstkonzept führen und somit auch zu psychischen Störungen beitragen.

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Insgesamt glaubte Rogers, dass psychische Störungen entstehen, wenn ein Ungleichgewicht zwischen dem Selbstkonzept des Individuums und seinen Erfahrungen besteht und wenn Hindernisse vorhanden sind, die die Entfaltung des Potenzials des Individuums hemmen. Es ist wichtig zu betonen, dass Rogers keine allgemeingültigen Antworten auf die Frage nach der Entstehung von psychischen Störungen hatte und dass jeder Fall individuell betrachtet werden sollte.

Um psychische Störungen zu verhindern oder zu behandeln, schlug Rogers vor, dass eine therapeutische Beziehung zwischen dem Therapeuten und dem Klienten aufgebaut wird, die durch Bedingungslose Wertschätzung und Empathie gekennzeichnet ist. Der Therapeut sollte dem Klienten helfen, ein besseres Verständnis für sein Selbstkonzept und seine Erfahrungen zu entwickeln und ihm helfen, Hindernisse zu überwinden, die sein volles Potenzial hemmen.

Insgesamt bietet die humanistische Perspektive, wie sie von Carl Rogers vertreten wird, einen interessanten Blickwinkel auf die Entstehung von psychischen Störungen und betont die Bedeutung der therapeutischen Beziehung für die Vorbeugung und Behandlung solcher Störungen.

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