Wie erkläre ich meinem Chef, dass ich psychische Probleme habe

Leon Werfel

Wie erkläre ich meinem Chef, dass ich psychische Probleme habe
Wie erkläre ich meinem Chef, dass ich psychische Probleme habe

Psychische Probleme können jeden betreffen, unabhängig vom Alter, Geschlecht oder Arbeitsplatz. Es ist wichtig zu erkennen, dass psychische Gesundheit genauso wichtig ist wie körperliche Gesundheit und dass es völlig normal und menschlich ist, Hilfe zu suchen, wenn man sie braucht.

Doch wie erkläre ich meinem Chef, dass ich psychische Probleme habe? Es kann beängstigend sein, über persönliche Probleme am Arbeitsplatz zu sprechen, insbesondere wenn man befürchtet, dass man aufgrund dessen diskriminiert oder benachteiligt werden könnte. Allerdings gibt es Möglichkeiten, dies so diskret wie möglich zu tun, während man sich gleichzeitig Unterstützung holt.

Schritt 1: Verstehen Sie Ihre Rechte

In Deutschland gibt es Gesetze, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schützen. Laut § 5 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) darf ein Arbeitgeber keinen Mitarbeiter aufgrund von Krankheiten oder einer Behinderung diskriminieren. Unter gewissen Umständen kann man auch krankgeschrieben werden, wenn man psychisch krank ist.

Darüber hinaus gibt es auch Betriebsvereinbarungen oder Tarifverträge, die spezielle Regelungen beinhalten können. Es lohnt sich also, sich über die eigenen Rechte im Arbeitsvertrag oder anderweitig zu informieren.

Schritt 2: Sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Arbeit von Ihren psychischen Problemen betroffen ist oder Ihnen diese Probleme den Umgang mit Kollegen oder Kunden erschweren, sollten Sie sich an Ihren Vorgesetzten wenden. Vereinbaren Sie einen Termin, um über Ihre Situation zu sprechen.

Bereiten Sie sich auf das Gespräch vor, indem Sie Ihre Gedanken und Sorgen aufschreiben. Legen Sie dar, wie Ihre Arbeit beeinträchtigt wird und welche Art von Unterstützung Sie benötigen. Ihr Vorgesetzter kann dann entscheiden, ob es möglich ist, Ihnen eine Bewältigungsstrategie zu empfehlen oder Ihnen Unterstützung durch den Betriebsarzt oder einen Psychotherapeuten zu empfehlen.

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Schritt 3: Nutzen Sie Unterstützungsangebote

Immer mehr Unternehmen setzen sich für die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein und bieten Hilfestellungen an. Sie können nachfragen, ob es ein EAP (Employee Assistance Program) gibt oder ob Sie an einer internen Unterstützungsgruppe teilnehmen können.

Der Betriebsarzt oder ein externer Psychotherapeut können ebenfalls Unterstützung anbieten. In manchen Fällen kann es ratsam sein, eine längere Arbeitsunfähigkeit in Betracht zu ziehen, um sich vollständig zu erholen. Ihr Arzt kann Sie dabei unterstützen, die notwendigen Schritte zu unternehmen und Ihnen eine Krankschreibung ausstellen.

Schritt 4: Finden Sie professionelle Hilfe

Manchmal reicht es nicht aus, mit Ihrem Vorgesetzten oder Kollegen zu sprechen. Es kann notwendig sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um Ihre psychischen Probleme zu behandeln. Es gibt eine Vielzahl von Ressourcen, von psychotherapeutischer Behandlung über Entspannungs- und Achtsamkeitstechniken bis hin zu Medikamenten.

Wenn Sie sich an der Universität oder Hochschule befinden, können Sie sich auch an die psychologische Beratungsstelle wenden. Die Kosten für eine Behandlung werden normalerweise von der Krankenversicherung übernommen.

Fazit

Es ist wichtig zu erkennen, dass es normal ist, Hilfe zu suchen, wenn man psychische Probleme hat, und dass Arbeitgeber gesetzlich dazu verpflichtet sind, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Diskriminierung zu unterstützen. Sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten darüber, wie Ihre Arbeit von Ihren Problemen beeinflusst wird und welche Art von Unterstützung Sie benötigen. Nutzen Sie die verfügbaren Ressourcen in Ihrem Unternehmen und darüber hinaus, um professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Denken Sie daran, dass Ihre psychische Gesundheit genauso wichtig ist wie Ihre körperliche Gesundheit und dass Sie nicht allein sind. Es ist mutig, um Hilfe zu bitten, und Sie sollten stolz auf sich sein, dass Sie den ersten Schritt getan haben.

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