Als Ärzte ist es unsere Pflicht, unsere Patienten nicht nur körperlich, sondern auch geistig zu behandeln. Eine Form von Missbrauch, die oft versteckt bleibt, ist die psychische Gewalt. Obwohl es keine körperlichen Spuren hinterlässt, kann psychische Gewalt genauso schädlich wie physische Gewalt sein und wird oft von Opfern als traumatisch empfunden.
In diesem Artikel werden wir verschiedene Anzeichen und Symptome von psychischer Gewalt bei unseren Patienten betrachten und besprechen, wie ein Arzt diese diagnostizieren kann.
Was ist psychische Gewalt?
Die Definition von psychischer Gewalt kann von Person zu Person unterschiedlich sein, da es viele Formen umfassen kann. Im Allgemeinen kann psychische Gewalt als jede Form von Verhalten beschrieben werden, die die Emotionen, den Willen oder das Selbstwertgefühl einer Person zielgerichtet beeinträchtigt. Ein häufiges Beispiel für psychische Gewalt ist emotionaler Missbrauch, der oft vorkommt in missbräuchlichen Beziehungen.
Zu den häufigen Anzeichen von psychischer Gewalt gehören:
- Beleidigungen, Verleumdungen oder abwertende Kommentare
- Kontrolle über die Entscheidungen und das Verhalten der Person
- Verweigerung von Kontakt oder Isolation der Person von Familie und Freunden
- Induzierung von Schuld- oder Schamgefühlen bei der Person
- Androhung körperlicher Gewalt
- Einschüchterung oder Drohung von Vergeltungsmaßnahmen
- Andere Formen von psychischem Druck, um die Person zu kontrollieren
Wie kann ein Arzt psychische Gewalt feststellen?
Da es schwierig sein kann, psychische Gewalt festzustellen, kann es hilfreich sein, wenn Ärzte auf einige häufige Anzeichen achten. Einige der Symptome, auf die wir achten sollten, sind:
1. Veränderungen im Verhalten
Änderungen im Verhalten können ein deutliches Anzeichen für psychische Gewalt sein. Eine Person, die Opfer von psychischer Gewalt ist, kann eine Veränderung ihres normalen Verhaltens aufweisen, einschließlich des Verlusts von Interesse an normalen Aktivitäten oder Hobbies, Rückzug von Freunden und Familie und schwere Stimmungsschwankungen.
2. Körperliche Symptome
Obwohl psychische Gewalt keine körperlichen Spuren hinterlässt, kann sie bei den Opfern eine Reihe von körperlichen Symptomen verursachen wie zum Beispiel:
- Schlafstörungen oder Albträume
- Zahnschmerzen
- Kopfschmerzen oder Migräne
- Verdauungsprobleme oder Bauchschmerzen
- Schwitzen oder Zittern
3. Psychische Symptome
Psychische Symptome können auch ein Anzeichen für psychische Gewalt sein. Einige der häufigsten psychischen Symptome, die bei Opfern von psychischer Gewalt auftreten können, sind:
- Depressionen oder Angstzustände
- Panikattacken
- Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
- Selbstmordgedanken oder Selbstmordversuche
Wie können wir als Ärzte helfen?
Als Ärzte können wir unseren Patienten helfen, psychische Gewalt zu erkennen und zu überwinden, indem wir sensibel für die Anzeichen und Symptome sind und eine offene Diskussion darüber führen.
Ein wichtiger erster Schritt besteht darin, eine vertrauensvolle Umgebung zu schaffen, in der unsere Patienten ihre Gefühle und Bedenken mit uns teilen können. Wir sollten unsere Patienten aktiv fragen, ob sie in einer missbräuchlichen Beziehung sind oder waren oder ob sie vermuten, dass sie Opfer von psychischer Gewalt sind.
Sobald wir das Problem erkannt haben, sollten wir unseren Patienten eine angemessene psychologische Unterstützung empfehlen, die auf die spezifischen Anforderungen des Opfers zugeschnitten ist. Wir sollten auch sicherstellen, dass unsere Patienten die richtigen Ressourcen haben, um sich selbst in Sicherheit zu bringen, falls dies notwendig ist.
Fazit
Psychische Gewalt ist keine einfache Diagnose, aber als Ärzte müssen wir sicherstellen, dass wir unsere Patienten vollständig diagnostizieren und behandeln. Es gibt viele Anzeichen und Symptome von psychischer Gewalt, auf die wir achten sollten, und wir sollten eine offene Diskussion mit unseren Patienten über die Möglichkeit ihrer Bedenken führen. Durch sensibles Bewusstsein und entsprechende Diagnoseverfahren können wir unseren Patienten effektiv helfen, diese schwierige Situation zu überwinden.