Wie kommt es vom Gen zum Symptom psychisch?

Filipp Schmid

Wie kommt es vom Gen zum Symptom psychisch?
Wie kommt es vom Gen zum Symptom psychisch?

Psychische Erkrankungen sind ein komplexes Thema. Es gibt viele Faktoren, die dabei eine Rolle spielen, wie zum Beispiel das Umfeld, Lebensumstände oder genetische Aspekte. Letztere sind besonders interessant, wenn es um die Entstehung von psychischen Erkrankungen geht. Denn es gibt einige Gene, die mit einem höheren Risiko für psychische Erkrankungen assoziiert sind. Doch wie kommt es eigentlich vom Gen zum Symptom? Und welche Rolle spielen dabei Umwelteinflüsse?

Vererbung von Genen

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass psychische Erkrankungen nicht einfach vererbt werden. Das bedeutet, dass nicht im Genom des Menschen ein spezifisches Gen existiert, welches eine psychische Erkrankung hervorruft. Vielmehr geht es um die Veranlagung zu einer Erkrankung, die vererbt werden kann. Das bedeutet, dass jemand, der eine genetische Veranlagung zu einer psychischen Erkrankung hat, ein höheres Risiko hat, an dieser zu erkranken. Dieses Risiko ist jedoch nicht zwangsläufig gegeben, sondern hängt von vielen weiteren Faktoren ab.

Epigenetik

Ein Faktor, der eine große Rolle spielt, sind epigenetische Veränderungen. Diese Veränderungen beeinflussen die Aktivität der Gene und somit auch die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung. Epigenetische Veränderungen werden dabei durch verschiedene Faktoren ausgelöst, wie beispielsweise durch Umweltbelastungen, Ernährung oder auch Stress. Besonders in der Frühphase des Lebens haben diese Faktoren einen großen Einfluss, da das Epigenom noch sehr veränderlich ist. Aber auch im späteren Leben können diese Veränderungen noch auftreten und somit die Aktivität der Gene beeinflussen.

Ausprägung von genetischer Veranlagung

Eine weitere wichtige Frage ist, wie stark die genetische Veranlagung tatsächlich ausgeprägt ist. Auch hier spielen wieder epigenetische Veränderungen eine Rolle, genauso wie die Interaktionen der Gene untereinander. Dabei kann es dazu kommen, dass bestimmte Gene verstärkt oder abgeschwächt werden, was wiederum Auswirkungen auf die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung hat. Aber auch Umweltfaktoren können hier eine Rolle spielen. So kann beispielsweise eine gute Kinderstube dazu beitragen, dass genetische Risiken nicht so stark ausgeprägt werden.

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Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass psychische Erkrankungen ein komplexes Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren sind. Die Veranlagung zu einer Erkrankung kann vererbt werden, dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass die betroffene Person auch erkranken wird. Epigenetische Veränderungen beeinflussen die Aktivität der Gene und somit die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung. Auch die Ausprägung der genetischen Veranlagung kann durch Umweltfaktoren beeinflusst werden. Deshalb ist es wichtig, bei der Entstehung von psychischen Erkrankungen nicht nur die Genetik zu betrachten, sondern auch die Umwelt- und Lebensumstände der betroffenen Person.

Insgesamt zeigt sich, dass psychische Erkrankungen sehr komplex sind und es noch viel Forschungsbedarf auf diesem Gebiet gibt. Doch je besser wir die Zusammenhänge und Faktoren verstehen, desto besser können wir Menschen mit psychischen Erkrankungen unterstützen und ihnen dabei helfen, ein erfülltes Leben zu führen.

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