Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sind leider keine Seltenheit mehr. Von Angststörungen, Depressionen, Essstörungen bis hin zu Autismus-Spektrum-Störungen gibt es viele verschiedene Formen von psychischen Erkrankungen. Diese können sowohl für das Kind, als auch für die Familie eine große Belastung darstellen. Doch wie lange können psychotherapeutische Behandlungen für psychisch kranke Kinder von der Familienversicherung übernommen werden?
Grundsätzlich können psychisch kranke Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr von ihren Eltern familienversichert werden. Hierfür ist es notwendig, dass das Kind keinen eigenen Anspruch auf Krankenversicherung hat, beispielsweise aufgrund von eigenen Einkünften aus einem Nebenjob oder Ausbildung.
Während der Familienversicherung sind auch psychotherapeutische Behandlungen für das Kind von der Krankenkasse übernommen. Hierbei sind jedoch gewisse Voraussetzungen zu erfüllen. Die Behandlung muss ärztlich verordnet werden und eine Krankheit oder Störung behandeln, die erhebliche Auswirkungen auf das Leben des Kindes hat. Zudem muss die Behandlung im Rahmen der Regelversorgung stattfinden.
Die Dauer der psychotherapeutischen Behandlung ist unbegrenzt, solange sie ärztlich verordnet und medizinisch notwendig ist. Es können jedoch auch hier, je nach Krankenkasse, individuelle Begrenzungen für die Dauer der Therapie festgelegt werden.
Um eine belastende Finanzierung der Therapie zu vermeiden, sollte man sich außerdem ausreichend über alternative Optionen zur Kostenerstattung informieren. So gibt es beispielsweise auch die Möglichkeit der Kostenübernahme von psychotherapeutischen Behandlungen durch Jugendämter, Sozialämter oder private Versicherungen.
Es ist wichtig, sich als Familie ausreichend Zeit für die Behandlung des Kindes zu nehmen und sich in der konkreten Situation nicht unter Druck setzen zu lassen. Eine erfolgreiche Behandlung von psychischen Erkrankungen erfordert oftmals Geduld und Rücksichtnahme. Eine unbegrenzte Dauer der Familienversicherung sowie der medizinisch notwendigen psychotherapeutischen Behandlung stellt hierbei eine wichtige Unterstützung dar.