Als Psychotherapeutin in Deutschland wissen Sie, dass die Kosten für eine Psychotherapie für viele Patienten ein entscheidender Faktor sind, ob sie sich eine Behandlung leisten können oder nicht. Insbesondere für Kassenpatienten ist die Frage nach den Kosten oft ein großes Thema. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen umfassenden Überblick über die Kosten für eine Psychotherapie als Kassenpatient geben.
Definition und Unterschiede zwischen Kassen- und Privatpatienten
Eine Psychotherapie ist eine Form der Behandlung, die bei psychischen Problemen und Erkrankungen eingesetzt wird. Dabei gibt es zwei grundsätzliche Unterschiede zwischen der Behandlung als Kassen- und Privatpatient.
Als Kassenpatient haben Sie Anspruch auf eine Psychotherapie bei einem Psychotherapeuten, der von Ihrer Krankenkasse zugelassen ist. Die Kosten für die Behandlung werden von Ihrer Krankenkasse übernommen. Die Wartezeiten für einen Kassensitz Psychotherapie können jedoch sehr lang sein, da es nur eine begrenzte Anzahl von Kassenplätzen gibt.
Als Privatpatient können Sie sich in der Regel schneller einen Therapieplatz bei einem Psychotherapeuten suchen und erhalten auch eine größere Auswahl an Therapeuten. Allerdings müssen Sie als Privatpatient die Kosten für Ihre Behandlung selbst tragen. Diese können sehr unterschiedlich und je nach Therapeut auch sehr hoch sein.
Kosten für eine Psychotherapie als Kassenpatient
Als Kassenpatient haben Sie also grundsätzlich Anspruch auf eine Psychotherapie. Allerdings kann es je nach Therapeuten auch unterschiedlich lange dauern, bis Sie einen Therapieplatz erhalten.
Die Kosten für eine Psychotherapie werden von den Krankenkassen nach dem Verfahren der "Gesamtvergütung" abgerechnet. Das bedeutet, dass die Krankenkassen einen Betrag für alle Psychotherapieplätze zur Verfügung stellen. Dieser Betrag wird dann zwischen den Therapeuten, die Kassensitze haben, aufgeteilt.
Der durchschnittliche Preis für eine einzelne Therapiesitzung beträgt zurzeit in Deutschland ca. 100 €. Die Dauer und Häufigkeit der Behandlung variiert je nach individueller Problemstellung und Therapieform. Eine Kurzzeittherapie umfasst etwa 25 Sitzungen, eine Langzeittherapie kann bis zu 80 oder mehr Sitzungen umfassen.
In den meisten Fällen können Patienten als Kassenpatient eine Psychotherapie ohne zusätzliche Kosten in Anspruch nehmen. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, bei denen Patienten einen Eigenanteil bezahlen müssen, wenn sie eine Psychotherapie in Anspruch nehmen wollen. In der Regel sind dies aber Kosten, die nicht vom Patienten, sondern von der Krankenkasse getragen werden.
Was passiert, wenn kein Kassensitz frei ist?
Wie bereits erwähnt, kann es je nach Region und Therapeuten lange Wartezeiten für einen Kassensitz Psychotherapie geben. Alternativ können Sie jedoch auch bei einem Therapeuten ohne Kassensitz eine Psychotherapie in Anspruch nehmen.
Allerdings müssen Sie dann als Patient die Kosten für die Behandlung selbst tragen. In diesem Fall können die Kosten jedoch sehr hoch sein und bis zu 150 € pro Sitzung betragen. Es lohnt sich daher in jedem Fall, im Vorfeld genau zu prüfen, welcher Therapeut für Sie infrage kommt und ob dieser auch einen Kassensitz hat.
Fazit
Die Kosten für eine psychotherapeutische Behandlung sind für viele Patienten ein Grund, sich gegen eine Behandlung zu entscheiden. Als Kassenpatient haben Sie grundsätzlich Anspruch auf eine Psychotherapie, die von den Krankenkassen bezahlt wird.
Allerdings können die Wartezeiten für einen Kassensitz sehr lang sein und auch die Auswahl an Therapeuten ist begrenzt. Wenn Sie als Kassenpatient schnell eine Behandlung benötigen, sollten Sie sich daher auch nach Therapeuten ohne Kassensitze umsehen. Allerdings müssen Sie in diesem Fall die Kosten für die Behandlung selbst tragen.
Unabhängig davon ist es jedoch wichtig, bei psychischen Problemen immer eine psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine Behandlung kann dabei helfen, die eigene Situation zu verbessern und ein erfülltes Leben zu führen.