Wie viele Menschen in Deutschland haben psychische Probleme?

Julian Martin

In Deutschland haben viele Menschen Probleme mit ihrer psychischen Gesundheit. Doch wie viele genau sind betroffen und welche Auswirkungen hat das auf die Gesellschaft?

Laut einer Studie der Bundespsychotherapeutenkammer aus dem Jahr 2018 haben fast 30 Prozent der Bevölkerung in Deutschland im Laufe ihres Lebens mindestens einmal eine behandlungsbedürftige psychische Erkrankung erlebt. Das sind rund 24 Millionen Deutsche.

Depressionen und Angststörungen sind einige der häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland. Insgesamt haben etwa 15 Prozent der Bevölkerung Erfahrungen mit Depressionen gemacht, und rund 10 Prozent haben mit Angststörungen zu kämpfen.

Aber auch andere psychische Erkrankungen wie Persönlichkeitsstörungen, Schizophrenie oder posttraumatische Belastungsstörungen sind in Deutschland verbreitet und beeinträchtigen das Leben vieler Menschen.

Die Gründe für psychische Erkrankungen können sehr vielfältig sein. Neben genetischen Faktoren spielen auch belastende Lebensumstände wie Arbeitslosigkeit, Armut oder schwierige Beziehungen eine Rolle.

Die Auswirkungen von psychischen Erkrankungen auf die Gesellschaft sind groß. Betroffene leiden oft unter Einschränkungen ihrer Lebensqualität und haben Schwierigkeiten im Beruf oder im sozialen Leben. Aber auch die Gesellschaft als Ganzes ist betroffen, da psychische Erkrankungen hohe Kosten verursachen, beispielsweise durch Arztbesuche, Klinikaufenthalte oder Arbeitsunfähigkeit.

Es gibt aber auch Möglichkeiten, psychischen Erkrankungen vorzubeugen und zu behandeln. Dazu gehört neben einer gesunden Lebensweise auch der Abbau von Stigmata und eine bessere Aufklärung über psychische Erkrankungen.

Insgesamt ist es wichtig, dass sich alle Beteiligten – von der Politik über die Gesellschaft bis hin zu den Betroffenen selbst – dafür einsetzen, psychischen Erkrankungen stärker entgegenzuwirken. Denn nur so können wir langfristig die psychische Gesundheit der Bevölkerung fördern und die Auswirkungen von psychischen Erkrankungen auf die Gesellschaft begrenzen.

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Prävention und Hilfe bei psychischen Erkrankungen

Obwohl psychische Erkrankungen sich nicht immer vermeiden lassen, gibt es doch eine Reihe von Präventionsmaßnahmen, die dazu beitragen können, das eigene psychische Wohlbefinden zu verbessern und das Risiko für psychische Probleme zu verringern.

  • Ausreichend Bewegung und gesunde Ernährung können die körperliche und psychische Gesundheit fördern und das Risiko für psychische Erkrankungen senken.
  • Soziale Unterstützung und ein stabiles soziales Umfeld können dazu beitragen, dass Menschen besser mit schwierigen Situationen umgehen und ein tieferes Wohlbefinden empfinden.
  • Stressbewältigung und Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können dazu beitragen, Stress abzubauen und das eigene Wohlbefinden zu fördern.
  • Eine offene und respektvolle Kommunikation über psychische Erkrankungen kann dazu beitragen, Stigmata abzubauen und Betroffenen den Einstieg in eine Behandlung zu erleichtern.

Auch wenn Prävention wichtig ist, gibt es immer noch viele Menschen, die unter psychischen Erkrankungen leiden. In diesen Fällen ist es wichtig, dass Betroffene schnell Unterstützung und professionelle Hilfe bekommen.

  • Psychotherapie: Eine Psychotherapie kann dazu beitragen, psychische Erkrankungen zu behandeln und Alltagsfähigkeiten zurückzugewinnen.
  • Medikamentöse Behandlungen: Medikamente können bei einigen psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen ebenfalls hilfreich sein und die Symptome lindern.
  • Selbsthilfegruppen: Selbsthilfegruppen bieten Betroffenen die Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen und Unterstützung und Hilfe zu finden.

Es ist wichtig, dass Betroffene keine Scheu haben, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und sich nicht allein gelassen fühlen. Es gibt viele Angebote und Möglichkeiten, um Unterstützung zu finden und psychische Erkrankungen erfolgreich zu behandeln.

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