Wir haben uns intensiv mit der Frage beschäftigt, wie viele psychisch Kranke es in Deutschland gibt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Zahlen besorgniserregend sind. Laut aktuellen Studien gibt es in Deutschland etwa 17 Millionen Menschen, die an einer psychischen Erkrankung leiden. Das entspricht einem Anteil von mehr als 20% der Bevölkerung.
Insbesondere die steigende Anzahl von Kindern und Jugendlichen, die unter psychischen Erkrankungen leiden, gibt Anlass zur Sorge. Die Gründe dafür sind vielfältig. In vielen Fällen spielen Belastungen im familiären Umfeld, Schulstress, Mobbing und der Umgang mit neuen Medien eine Rolle.
Aber auch Erwachsene sind von psychischen Erkrankungen betroffen. Depressionen, Angststörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen sind nur einige Beispiele für die weit verbreiteten psychischen Erkrankungen. Oftmals bleiben diese Erkrankungen allerdings unerkannt und unbehandelt. Nur etwa die Hälfte der betroffenen Menschen sucht professionelle Hilfe auf.
Auch die Zahl der Suizide in Deutschland ist erschreckend hoch. Laut Schätzungen begehen jährlich etwa 10.000 Menschen Suizid. Viele von ihnen leiden unter psychischen Erkrankungen.
Eine unzureichende Versorgung und Behandlung von psychisch kranken Menschen stellt eine große Herausforderung für das deutsche Gesundheitssystem dar. Es besteht ein großer Bedarf an gut ausgebildetem Personal im Bereich der Psychiatrie und Psychotherapie. Außerdem müssen die Angebote für eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ausgebaut werden.
Insgesamt müssen wir in Deutschland das Bewusstsein für psychische Erkrankungen stärken und uns noch stärker für eine offene und tolerante Gesellschaft einsetzen, in der psychisch Kranke nicht stigmatisiert werden. Nur so können wir sicherstellen, dass Menschen, die unter psychischen Erkrankungen leiden, die Unterstützung und Hilfe erhalten, die sie benötigen.