Die psychische Gesundheit der Mitarbeiter ist ein zunehmend wichtiger Faktor für Unternehmen. In der Vergangenheit wurde die Gesundheit der Mitarbeiter oft vernachlässigt. Das Ergebnis waren Mitarbeiter, die krank waren oder sich unwohl fühlten. Heutzutage wissen Unternehmen jedoch, dass die Gesundheit der Mitarbeiter auch Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg hat. Eine Möglichkeit, die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern, ist die Durchführung einer psychischen Gefährdungsbeurteilung. Aber wie viele Unternehmen führen diese Durchführung tatsächlich durch?
Eine psychische Gefährdungsbeurteilung ist ein Instrument, das Unternehmen verwenden können, um mögliche Stressfaktoren am Arbeitsplatz zu identifizieren und Maßnahmen zu ergreifen, um diese Faktoren zu reduzieren. Hierzu zählen beispielsweise hohe Arbeitsbelastungen, schlechte Arbeitsbedingungen oder unzureichende Führung.
Ergebnisse einer Umfrage, die vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales durchgeführt wurde, zeigen, dass rund ein Viertel der Unternehmen in Deutschland eine psychische Gefährdungsbeurteilung durchführt. Dabei wurden die Ergebnisse nach Unternehmensgröße aufgeschlüsselt. In Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern wird eine psychische Gefährdungsbeurteilung in der Regel durchgeführt, während in kleineren Unternehmen (mit weniger als 500 Mitarbeitern) die Durchführung seltener stattfindet.
Die Gründe, warum Unternehmen keine psychische Gefährdungsbeurteilung durchführen, können vielfältig sein. Einige Unternehmen sind sich möglicher Risiken nicht bewusst. Andere Unternehmen halten die Durchführung einer solchen Beurteilung für zu aufwendig oder zu teuer.
Allerdings ist es wichtig zu erwähnen, dass Unternehmen nicht nur aus sozialen Gründen eine psychische Gefährdungsbeurteilung durchführen sollten. Es gibt durchaus wirtschaftliche Gründe, die für die Durchführung einer solchen Beurteilung sprechen. Eine psychische Belastung am Arbeitsplatz kann zu Arbeitsausfällen, zu geringeren Produktivität und zu höheren Fluktuationen führen. Insbesondere in Zeiten von Fachkräftemangel kann das für Unternehmen zu einem echten Problem werden.
Insgesamt ist zu sagen, dass es noch immer eine große Anzahl an Unternehmen gibt, die keine psychische Gefährdungsbeurteilung durchführen. Dabei kann eine solche Beurteilung dazu beitragen, der effektivsten Durchführung eines Unternehmens beizutragen. Die gesetzlichen Bestimmungen sind hierbei lediglich der Mindeststandard. Unternehmen sollten sich aktiv mit diesem Thema auseinandersetzen und Maßnahmen ergreifen, um die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu fördern.