Wirkung exekutiver Funktionen auf psychische Gesundheit

Minna Kühn

Wirkung exekutiver Funktionen auf psychische Gesundheit
Wirkung exekutiver Funktionen auf psychische Gesundheit

Exekutive Funktionen sind mentale Prozesse, die eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben spielen. Dazu gehören Aufmerksamkeit, Inhibition, Arbeitsgedächtnis, kognitive Flexibilität und Planung. Diese Funktionen beeinflussen jedoch nicht nur unser tägliches Leben, sondern auch unsere psychische Gesundheit. In diesem Artikel werden wir die Auswirkungen exekutiver Funktionen auf die psychische Gesundheit genauer untersuchen.

Aufmerksamkeit und psychische Gesundheit

Die Fähigkeit, Aufmerksamkeit zu halten und abzulenken, spielt eine wichtige Rolle bei vielen psychischen Störungen. Bei Menschen mit Depressionen ist beispielsweise eine reduzierte Aufmerksamkeit auf positive Dinge zu beobachten. Bei Menschen mit Angststörungen konzentrieren sich die Betroffenen oft auf Bedrohungen, anstatt auf relevante Informationen in der Umwelt. Bei Schizophrenie ist die Fähigkeit, Aufmerksamkeit zu kontrollieren und Informationen zu filtern, beeinträchtigt.

Inhibition und psychische Gesundheit

Die Fähigkeit, Impulse zu kontrollieren, ist ein wichtiger Aspekt der Inhibition. Bei Menschen mit Suchtproblemen oder Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist die Fähigkeit, Impulse zu kontrollieren, beeinträchtigt. Inhibitionsprobleme können auch bei Menschen mit Depressionen oder Angststörungen auftreten, wo sie zu unerwünschten Verhaltensweisen wie fatalen Entscheidungen oder unangemessenen Handlungen führen können.

Arbeitsgedächtnis und psychische Gesundheit

Das Arbeitsgedächtnis ermöglicht es uns, Informationen zu speichern und zu manipulieren, um komplexe Aufgaben auszuführen. Ein schlechtes Arbeitsgedächtnis kann die Fähigkeit beeinträchtigen, Informationen zu verarbeiten und neue Fertigkeiten zu erlernen. Arbeitsgedächtnisprobleme sind bei vielen psychischen Störungen zu beobachten, einschließlich Schizophrenie, ADHS und Autismus.

Kognitive Flexibilität und psychische Gesundheit

Die Fähigkeit, flexibel zwischen verschiedenen kognitiven Aufgaben oder Konzepten zu wechseln, ist eine Schlüsselkomponente der kognitiven Flexibilität. Bei Menschen mit Autismus oder Zwangsstörungen ist die Fähigkeit, flexibel zu denken und zu handeln, beeinträchtigt. Kognitive Flexibilitätsprobleme können auch bei Menschen mit Depressionen oder Angstzuständen auftreten, wo sie zu rigiden Denkmustern führen können.

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Planung und psychische Gesundheit

Die Fähigkeit, Pläne zu erstellen und Ziele zu erreichen, hängt stark von exekutiven Funktionen ab. Wenn diese Fähigkeiten beeinträchtigt sind, kann dies zu Schwierigkeiten bei der Arbeit, in der Schule oder im täglichen Leben führen. Probleme mit der Planung sind bei vielen psychischen Störungen zu beobachten, einschließlich Schizophrenie, ADHS und bipolarer Störung.

Fazit

Exekutive Funktionen spielen eine wichtige Rolle bei der psychischen Gesundheit. Eine Beeinträchtigung dieser Funktionen kann zu einer Vielzahl von Problemen führen, von Aufmerksamkeitsproblemen bis zu Stimmungsstörungen und Suchtproblemen. Um die psychische Gesundheit zu verbessern, ist es wichtig, die exekutiven Funktionen zu stärken. Dies kann durch eine Kombination aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien erreicht werden, wie beispielsweise kognitiv-behaviorale Therapie, Psychoedukation oder körperliche Aktivität.

References

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