Psychisch Kranke haben oft eine signifikant geringere Lebenserwartung als die Allgemeinbevölkerung. Hinter diesem traurigen Fakt gibt es viele Gründe, die oft miteinander verflochten sind. Im Folgenden werden einige Gründe dafür genauer beleuchtet.
Hohe Suizidrate
Eines der größten Probleme für psychisch Kranke ist die hohe Suizidrate. Depressionen, bipolare Störungen, Schizophrenie und andere psychische Störungen können häufig dazu führen, dass Betroffene suizidale Gedanken haben.
Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Zum einen ist die Stigmatisierung von psychisch Kranken in der Gesellschaft immer noch groß. Viele Betroffene schämen sich für ihre Probleme und tragen das Leid lieber mit sich selbst aus, anstatt Hilfe zu suchen.
Zum anderen kann es aufgrund der Schwere der Erkrankungen schwierig sein, die richtige Hilfe zu finden. Es gibt oft lange Wartezeiten für Therapie- und Behandlungstermine, was dazu führen kann, dass sich die Symptome verschlimmern und die Betroffenen sich immer verzweifelter fühlen.
Körperliche Erkrankungen
Psychische Erkrankungen können auch körperliche Erkrankungen auslösen oder verstärken. Depressionen gehen oft mit Schlafstörungen und einer ungesunden Ernährung einher, was wiederum zu Herzerkrankungen führen kann.
Bipolare Störungen können zu einem gesteigerten Alkohol- und Drogenkonsum führen, was Liver- und Nierenprobleme sowie Krebs auslösen kann.
Schizophrenie kann den Mangel an Bewegung zur Folge haben, was zu Diabetes, Fettleibigkeit und anderen Erkrankungen führen kann.
Mangelnde Versorgung
Einer der Hauptgründe für die geringere Lebenserwartung von psychisch Kranken ist die mangelnde Versorgung. In vielen Ländern gibt es für psychische Erkrankungen immer noch nicht genug Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten.
Auch die Finanzierung für psychische Gesundheitsdienste wird oft vernachlässigt und ist nicht ausreichend, um eine effektive Versorgung für alle Betroffenen zu gewährleisten.
Außerdem gibt es oft ein Mangel an Aufklärung über psychische Störungen in der Gesellschaft. Viele Menschen verstehen nicht, was psychische Störungen sind und welche Auswirkungen sie auf das Leben der Betroffenen haben können.
Fazit
Insgesamt gibt es viele Gründe für die geringere Lebenserwartung von psychisch Kranken. Eine Stigmatisierung von psychisch Kranken in der Gesellschaft, mangelnde Versorgung von Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten sowie körperliche Erkrankungen sind nur einige Gründe, die dazu führen können.
Um die Lebenserwartung von psychisch Kranken zu erhöhen, müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Es ist wichtig, die Stigmatisierung von psychischen Störungen abzubauen, psychische Gesundheitsdienste besser zu finanzieren und die Aufklärung über psychische Erkrankungen zu verbessern. Nur so kann die Lebenserwartung von psychisch Kranken erhöht und ihre Lebensqualität verbessert werden.