Zangengeburt: Spätfolgen und deren Auswirkungen

Senta Schuster

Zangengeburt: Spätfolgen und deren Auswirkungen
Zangengeburt: Spätfolgen und deren Auswirkungen

Die Zangengeburt, auch als Vakuumextraktion bekannt, ist ein geburtshilfliches Verfahren, das in bestimmten Situationen während der Entbindung eingesetzt wird, um das Baby aus dem Geburtskanal zu helfen. Während diese Methode in vielen Fällen dazu beiträgt, die Geburt zu erleichtern, können sich im Nachhinein verschiedene Spätfolgen ergeben. In diesem Artikel untersuchen wir die potenziellen Auswirkungen von Zangengeburten auf Mutter und Kind, beleuchten relevante medizinische Erkenntnisse und bieten umfassende Informationen, die werdenden Eltern helfen, informierte Entscheidungen zu treffen.

Was ist eine Zangengeburt?

Eine Zangengeburt wird in der Regel angewandt, wenn die Geburt stagnieren oder in eine kritische Phase eintreten kann. Der Einsatz von Zangen oder einem Vakuum wird von einem erfahrenen Geburtshelfer vorgenommen, um dem Neugeborenen zu helfen, den Geburtskanal zu passieren. Der Einsatz dieser Instrumente kann notwendig sein, wenn das Baby unter Stress steht oder bei einer unvollständigen Öffnung des Gebärmutterhalses. Zangengeburten können sowohl bei vaginalen als auch bei operativen Entbindungen auftreten.

Indikationen für eine Zangengeburt

Die Entscheidung zur Anwendung einer Zangengeburt basiert auf mehreren Faktoren:

  1. Fötale Überwachung: Wenn das ungeborene Kind Anzeichen von Stress zeigt, kann eine Zangengeburt helfen, die Geburt schnell zu vollziehen.
  2. Falsche Positionierung: Bei Beckenendlage oder anderen ungünstigen Lagen kann eine Zangengeburt notwendig sein.
  3. Mutterliche Faktoren: Bei Erschöpfung der Mutter oder medizinischen Komplikationen kann eine Zangengeburt in Erwägung gezogen werden.
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Mögliche Spätfolgen für das Kind

Es gibt mehrere potenzielle spätfolgen für das Kind, die nach einer Zangengeburt auftreten können:

1. Neurologische Beeinträchtigungen

Studien haben gezeigt, dass Kinder, die durch eine Zangengeburt zur Welt kommen, ein höheres Risiko für neurologische Probleme aufweisen können. Dies kann zu Entwicklungsverzögerungen und motorischen Einschränkungen führen. Anzeichen können Schwierigkeiten beim Greifen, Sitzen oder Laufen sein. Die frühzeitige Erkennung dieser Probleme ist entscheidend, um spätere Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.

2. Physische Verletzungen

Durch den Einsatz von Zangen kann es zu physischen Verletzungen kommen, wie z.B.:

  • Hämatome: Diese Blutergüsse können am Kopf des Neugeborenen entstehen und in der Regel von selbst abheilen.
  • Nervenverletzungen: Eine Verletzung des Plexus brachialis, welche die Nerven des Arms betrifft, kann in seltenen Fällen auftreten. Dies kann dazu führen, dass das Baby Schwierigkeiten hat, seinen Arm zu bewegen.
  • Schädeldeformationen: Bei einer Zangengeburt kann der Schädel des Babys in einer abnormalen Form gebildet werden, was als Kaputze bezeichnet wird.

3. Langfristige Entwicklungsthemen

Einige Studien haben Verbindung zwischen Zangengeburten und langfristigen Entwicklungsproblemen untersucht. Dazu gehören Aufmerksamkeitsdefizite, Lernschwierigkeiten und Verhaltensprobleme. Diese Themen können sich erst im Laufe der Zeit bemerkbar machen und sollten daher in regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen berücksichtigt werden.

Mögliche Spätfolgen für die Mutter

Während die Hauptfokus auf den Auswirkungen auf das Neugeborene gelegt wird, sollte auch die Gesundheit der Mutter nicht vernachlässigt werden.

1. Perineale Verletzungen

Zangengeburten erhöhen das Risiko für perineale Verletzungen signifikant. Diese Verletzungen können Tränen im Perineum umfassen, die sich negativ auf die Genesung der Mutter auswirken und zu Komplikationen wie Schmerzen oder Infektionen führen können.

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2. Psychische Auswirkungen

Einige Mütter berichten nach einer Zangengeburt von posttraumatischen Stresssymptomen. Der Prozess kann als belastend und traumatisch empfunden werden, was sich negativ auf das emotionale Wohlbefinden der Mutter auswirken kann. Eine frühzeitige Unterstützung durch Fachleute kann hierbei hilfreich sein.

3. Schwierigkeiten beim Stillen

Einige Mütter haben nach einer Zangengeburt Schwierigkeiten beim Stillen, was auf physischen und emotionalen Stress zurückzuführen sein kann. Es ist wichtig, Unterstützung von Stillberaterinnen und Hebammen in Anspruch zu nehmen, um Herausforderungen in dieser entscheidenden Phase zu bewältigen.

Präventionsstrategien und Unterstützung

Es gibt einige Strategien, die dazu beitragen können, die Risiken einer Zangengeburt zu reduzieren:

1. Geburtsvorbereitung

Eine gründliche Geburtsvorbereitung kann dazu beitragen, Ängste zu verringern und das Vertrauen der werdenden Mütter zu stärken. Geburtskurse bieten wertvolle Informationen zu verschiedenen Entbindungsarten.

2. Medizinische Betreuung

Eine kontinuierliche medizinische Überwachung während der Schwangerschaft kann potenzielle Risiken frühzeitig erkennen und gegebenenfalls frühere Interventionsmaßnahmen einleiten.

3. Schwangerschaftsdiät und Fitness

Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung können nicht nur die Gesundheit der Mutter, sondern auch die des Kindes fördern. Dies kann helfen, Komplikationen während der Geburt zu vermeiden.

Fazit

Die Zangengeburt ist eine bewährte, jedoch kommerzielle Geburtshilfliche Methode, die sowohl Mutter als auch Kind vor Herausforderungen stellt. Es ist entscheidend, die potenziellen Spätfolgen zu verstehen und zu antizipieren. Durch umfassende medizinische Unterstützung, Geburtsvorbereitung und eine gesunde Lebensweise können viele Risiken minimiert werden. Awareness und Kommunikation zwischen werdenden Eltern und Gesundheitspersonal spielen eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung auf eine sichere und gesunde Geburt. Wir empfehlen, alle Fragen und Bedenken direkt mit einem Facharzt zu besprechen, um eine informierte und gesunde Entscheidung für jede Phase der Geburt zu treffen.

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